Int. Fußball

Boca Juniors nach Herzschlagfinale argentinischer Meister

Spektakuläre Entscheidung in den Schlussminuten

Wenn Rivalen zu Helfern werden: Boca Juniors nach Herzschlagfinale Meister

Jubel bei Boca, Trauer bei Racing.

Jubel bei Boca, Trauer bei Racing. Getty Images (2)

Die Konstellation war eigentlich schon verrückt genug. Und ein Vorbote dessen, was passieren konnte - und am späten Sonntagabend (MESZ) im Showdown um die argentinische Meisterschaft auch passieren sollte.

Boca führte vor dem letzten von 27 Spieltagen in der aufgeblähten 28er-Liga mit einem Punkt vor Racing, selbstredend fanden die finalen Spiele zweier argentinischer Großklubs gleichzeitig statt. Und zwar nicht gegen irgendwen.

Während Boca Racings Erzrivalen Independiente empfing, konnte parallel Bocas Erzrivale River im direkten Duell Racing stoppen. Die jeweiligen Gäste hatten die Qual der Wahl: sich entweder verdächtig schwach dem kommenden Meister hingeben - oder womöglich eigenhändig dafür sorgen, dass ausgerechnet der liebste Feind jubeln darf.

Lob für Independiente und River

Am Tag nach dem Showdown, der wahrlich kein Spektakel schuldig geblieben war, erfahren die Protagonisten beider "Nebendarsteller" große Anerkennung. Independiente und River hatten sich für Option zwei entschieden. Und im Meisterrennen für einen letzten Akt gesorgt, über den in Argentinien wohl noch lange gesprochen wird.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen

Zunächst passierte wenig. Eine halbe Stunde war vergangen, 0:0 in beiden Spielen. Dann führte plötzlich Independiente, doch nur zwei Minuten später glichen die Boca Juniors aus und hielten sich in der Live-Tabelle oben. Kurz nach der Pause gingen sie durch ein Freistoßtor von Sebastian Villa sogar in Führung, bald darauf führte aber auch Racing. Es blieb spannend.

Die Nerven versagen

Beinahe gleichzeitig kassierten die beiden Titelanwärter rund um die 80. Minute den Ausgleich, sodass Boca auf dem Weg war, sein Unentschieden wie einen Sieg zu feiern. Denn gab es keinen Sieger, so war der Ex-Klub von Diego Armando Maradona oder Juan Roman Riquelme Meister. Dann ein Pfiff. Auch in der Bombonera konnten sie ihn vernehmen, am Spielfeldrand und auf den Rängen an ihren Handys hängend. Elfmeter für Racing, in der 90. Minute.

Boca selbst war zum eigenen Siegtreffer nicht mehr in der Lage, als nur ein paar Kilometer weiter River-Keeper Franco Armani den Strafstoß von Jonathan Galvan parierte, der Racing mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Meister gemacht hätte. Stattdessen ging River durch ein spätes Konter-Tor sogar noch als Sieger vom Platz - und eröffnete damit endgültig die große Party des Erzrivalen.

nba

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