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Schimm-WM: Gold Wellbrock - Klemet holt Bronze

"Hammer-Ergebnis"

Wellbrock schwimmt zu WM-Gold im Freiwasser - Klemet holt Bronze

Gold und Bronze holten Florian Wellbrock (li.) und Oliver Klemet am Sonntag.

Gold und Bronze holten Florian Wellbrock (li.) und Oliver Klemet am Sonntag. picture alliance/dpa/DSV

Florian Wellbrock hat bei der WM in Japan die Goldmedaille im Freiwasserschwimmen gewonnen. Der 25-Jährige siegte am Sonntag in Fukuoka im Rennen über zehn Kilometer und feierte damit seinen insgesamt fünften Titel bei Schwimm-Weltmeisterschaften. Mit seinem Triumph machte Wellbrock das Traum-Auftaktwochenende für das deutsche Freiwasserteam perfekt. Im Wettkampf der Frauen hatte Leonie Beck am Samstag ebenfalls Gold gewonnen. Der 21 Jahre alte Oliver Klemet gewann zudem Bronze hinter dem Ungarn Kristof Rasovszky.

Durch ihre Erfolge qualifizierten sich Wellbrock, Beck und Klemet bereits für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Das Paris-Ticket hatten sowohl die 26-Jährige als auch Wellbrock vor dem WM-Start als großes Ziel ausgegeben. "Die Freude ist riesig groß. Ich habe damit geliebäugelt, dass wir heute zwei Medaillen holen", sagte Wellbrock. "Hammer-Ergebnis, ein Bombenstart in diese Weltmeisterschaften."

Wellbrock & Co. könnten die WM in Katar nun sogar auslassen

Beck, Klemet und der gebürtige Bremer Wellbrock, der in Magdeburg bei Langstreckenbundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, können das kommende Jahr nun deutlich freier und selbstbestimmter angehen. Bei den terminlich ungünstig gelegenen Weltmeisterschaften im Februar in Katar, bei denen weitere Olympia-Startplätze vergeben werden, müssen sie nun nicht in Topform antreten. Sie könnten die WM sogar auslassen. Auf die Frage, ob die WM-Medaille oder die Paris-Qualifikation wertvoller sei, sagte Klemet sogar: "Für mich die Qualifikation für die Olympischen Spiele."

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Wellbrock ließ sich am Sonntag weder vom warmen Wasser mit offiziell 25,9 Grad Temperatur im Meer vor dem Momochi Seaside Park noch von der großen Hitze bei starker Sonneneinstrahlung beeindrucken. Wie schon bei seinem Freiwasser-Olympiasieg in Tokio 2021 steckte er die schwierigen Bedingungen ganz stark weg. Seine Taktik: "Ich wollte vorne schwimmen und das Tempo bestimmen, um die Gruppe auszudünnen. Ich hatte keine Lust, dass wir mit acht Mann in den Endspurt gehen."

Bei seinem beeindruckenden Erfolg gleich im ersten Wettkampf holte sich Vielstarter Wellbrock weiteres Selbstvertrauen für die anstehenden Rennen in Fukuoka. Ein ähnliches Ergebnis wie in Budapest 2022, als er in fünf Wettkämpfen fünf Medaillen gewann, scheint erneut möglich.

Wellbrock auch am Dienstag Favorit

Im Freiwasser zählt Wellbrock auch am Dienstag über fünf Kilometer zu den Topfavoriten. Dort geht er als Titelverteidiger an den Start. Ob er anschließend noch in der Staffel antritt, ließ Wellbrock zuletzt offen. In der zweiten WM-Woche will er zudem in der Halle über 800 und 1500 Meter Freistil angreifen. Auf der längsten Beckendistanz war in diesem Jahr bisher niemand schneller als Wellbrock. Über 800 Meter ist er Vizeweltmeister.

Für Klemet ist es der erste große internationale Einzelerfolg der Karriere. Der Youngster schwamm von Beginn an in der Spitzengruppe mit und zeigte in der Schlussphase des Rennens sein riesiges Talent. Bei der WM in Ungarn im vergangenen Sommer hatte er gemeinsam mit Wellbrock, Beck und Lea Boy Gold mit der Freiwasserstaffel gewonnen. Dank seines Podestplatzes darf er sich nun auf seine ersten Olympischen Spiele freuen.

dpa, jpe