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"Warum nicht Weltmeister?": 16-Jähriger verzückt Darts-Welt

Littler gibt sich selbstbewusst

"Warum nicht Weltmeister?": Ein 16-Jähriger verzückt die Darts-Welt

Er ist noch nicht satt: Luke Littler.

Er ist noch nicht satt: Luke Littler. imago images

Als sich Raymond van Barneveld im Januar 2007 zum Darts-Weltmeister krönte, war Luke Littler noch nicht einmal geboren. Erst 20 Tage später erblickte der heute 16-Jährige das Licht der Welt - und ist bereits jetzt eine Lichtgestalt im Londoner Ally Pally. Nach seiner 4:1-Gala im Generationen-Duell gegen den 40 Jahre älteren Niederländer fehlen Littler noch drei Schritte zum ganz großen Wurf: Der Juniorenweltmeister will Weltmeister werden.

"Ich habe bislang vier Spiele gewonnen, warum soll ich nicht noch die nächsten drei gewinnen?", fragte der Shootingstar nach seinem imposanten Achtelfinale gegen van Barneveld selbstbewusst. Im Arm des staunenden Altmeisters zeigte sich der Engländer euphorisiert und berichtete von "Barneys" Rückendeckung: "Er hat mir gesagt: 'Ich hoffe, du bringst es jetzt auch zu Ende.'"

Ein Spaziergang nach dem anderen

Gegen van Barneveld spielte Littler mit drei Darts einen Average von mehr als 105 Punkten, schon ein Wert jenseits der 100 gilt als bärenstark. Das Ausnahmetalent agiert in einer Art wie kein Gleichaltriger jemals zuvor.

Anlaufschwierigkeiten? Gibt's nicht. Schon in seinem Auftaktmatch glänzte Littler mit einem Average von über 106 Punkten, einen höheren gab es bei einem WM-Debüt noch nie. Auch seine weiteren Auftritte glichen einem Spaziergang. Sein Vorbild, Rekordweltmeister Phil Taylor, prognostizierte einst, "dass er einer der besten Spieler aller Zeiten wird". Kein Wunder.

Der Youngster aus dem Nordwesten Englands, der auch aufgrund seines ungewöhnlich starken Bartwuchses weitaus älter wirkt, erobert die Darts-Welt im Eiltempo. Mit 18 Monaten soll Littler seine ersten Pfeile geworfen haben, als 14-Jähriger folgte sein erster offizieller 9-Darter. Bei dieser WM notieren die Buchmacher nur noch den dreimaligen Champion Michael van Gerwen (Niederlande) höher als Littler, der aufgrund der Altersgrenze länger auf sein Profi-Debüt warten musste.

Doch Druck scheint "The Nuke" ("Die Atombombe") nicht zu kennen. Ganz sachlich analysierte Littler am späten Samstagabend sein Spiel. Mindestens ein weiteres wird bei dieser WM noch folgen - im Viertelfinale gegen Brendan Dolan ist er keinesfalls Außenseiter.

sid, msc