Zehn Jahre hütet Daniel Bachmann nun bereits in Großbritannien die Tore, seit er im Sommer 2011, gerade einmal 17 geworden, aus der Akademie der Wiener Austria in den Nachwuchs von Stoke City wechselte. Zu einem Einsatz für die Profis der "Potters" hat es jedoch nie gereicht, genauso wenig, wie für ein Spiel in der Premier League. Bis jetzt.
Premier-League-Start
Spielersteckbrief Bachmann
Wenn Aufsteiger Watford am Samstag (16:00 Uhr MESZ) daheim gegen Aston Villa in die neue Saison startet, wird der österreichische Teamtorhüter erstmals in einem Match der höchsten englischen Spielklasse zwischen den Pfosten stehen. "Man merkt es in der Mannschaft, dass es jetzt losgeht. Die Vorbereitung war doch sehr lange, fast sieben Wochen. Jeder freut sich schon", versicherte der 27-Jährige im Sky-Format "Die Abstauber".
Dass er bis hierher einen steinigen Weg hatte, ist nach wie vor fest in seiner Erinnerung verankert. "Ich musste doch Sachen durchmachen, bis in den kompletten Durchbruch geschafft habe." Ein Song von Sir Elton John, Watfords berühmtestem Fan, der bis heute Anteile am Klub besitzt, über Daniel Bachmann könnte deshalb "I'm still standing" heißen. "Was meine letzten Jahre betrifft und wie sich das entwickelt hat, würde das ganz gut passen."
Der Niederösterreicher spielt damit auch auf seine endlosen Leihjahre zwischen Wrexham, Ross County in Schottland, Bury und Kilmarnock, ebenfalls in Schottland, an. Stammtormann war er in England bis in die vergangene Saison hinein eigentlich nie gewesen. Das änderte sich im Winter schlagartig, als der Spanier Xisco Muñoz das Traineramt in Watford übernahm. In 23 Ligaspielen mit Bachmann im Tor feierte Watford 16 Siege, 13 Mal hielt der Österreicher die Null. Am Ende stiegen die "Hornets" als Zweite hinter Norwich City direkt in die Premier League auf.
Watford-Torhüter Bachmann: "Ich will mich hier etablieren"
Danach folgte für Bachmann das nächste Karriere-Highlight. Als überraschende Nummer eins des ÖFB-Teams ging er in die EURO, bei der er ab dem zweiten Gruppenspiel mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte. "Das ganze Ereignis war eine unglaubliche Erfahrung. So etwas vergisst du nicht mehr. Ich bin irrsinnig stolz darauf, ein Teil davon gewesen zu sein", erinnert er sich an das Kontinentalturnier zurück, bei dem das ÖFB-Team im Achtelfinale nur knapp am späteren Europameister Italien scheiterte.
Danach flammte freilich die Gerüchteküche auf, laut englischen Medien soll etwa Arsenal am 1,91 Meter großen Schlussmann Interesse gezeigt haben. "Nach der Euro hat es schon einige Anrufe gegeben", räumte Bachmann ein, doch für ihn kam ein Abgang nicht infrage: "Für mich war es aber von Anfang an klar, dass ich nicht wechseln werde. Egal was für Angebote kommen. Weil ich die Situation bei Watford gerade genieße und mal ein Jahr in der Premier League spielen will. Ich will mich hier etablieren. Was in einem Jahr ist, dass wird man dann sehen."
