Wieder sind es 64 Vereine, die in der 89. Saison des ÖFB-Cups teilnehmen - zwölf davon kommen aus der Bundesliga, 14 aus der 2. Liga und die verbleibenden 38 aus den Landesverbänden. Am stärksten vertreten sind die Steiermark und Niederösterreich, die jeweils elf Klubs stellen, Salzburg und das Burgenland sind mit nur je vier Teams vertreten.
Um mehr Lokal-Duelle zu erhalten, wurden die Teilnehmer der Landesverbände sowie der 2. Liga nach geografischen Kriterien in zwei Gruppen (Ost und West) eingeteilt, direkte Duelle zwischen Vereinen aus der Bundesliga sind erst im späteren Verlauf des Bewerbs möglich. Das Heimrecht liegt in der 1. Runde, die zwischen 21. und 23. Juli ausgetragen wird, bei den Vereinen aus den Landesverbänden. Und natürlich gilt auch dieses Jahr wieder die Hoffnung der kleinen Klubs, einen möglichst prominenten Gegner zugelost zu bekommen - um diesem dann vielleicht sogar ein Schnippchen zu schlagen.
Anfällig für Blamagen
Mehr als einen Erstligisten hat es in der Eröffnungsrunde des ÖFB-Cups seit 2013 nicht mehr erwischt, damals zogen Rapid (gegen den LASK) und Grödig (gegen Austria Salzburg) jeweils im Elferschießen den Kürzeren. Im Vorjahr kamen alle weiter. Das größte Favoritensterben der ÖFB-Cup-Geschichte liegt fast 60 Jahre zurück, 1964/65 blieben gleich acht Vertreter der Nationalliga, wie Österreichs höchste Spielklasse damals hieß, beim ersten Antreten auf der Strecke. Allerdings umfasste der Bewerb damals nur 32 Teams, Nationalliga-Duelle gab es dennoch nur zwei. Eines der "Opfer" war damals der GAK, der sich als Erstligist bereits fünf Mal in der ersten Cup-Runde blamiert hat. Diese Sorge müssen die Rotjacken nach dem verpassten Aufstieg diesmal ja nicht haben. Von den heutigen Bundesligisten war bisher Sturm Graz am anfälligsten, das letzte von drei Erstrunden-Outs datiert allerdings aus dem Jahr 2006, Rapid (2013), den WAC (2016), Hartberg (2019) und Altach (2021) haben an ihre Cup-Pleiten noch frischere Erinnerungen.
Zweitliga-Ausnahmen
Red Bull Salzburg, Austria Lustenau, die WSG Tirol und BW Linz mussten sich als Erstligisten noch nie in der ersten Cup-Runde verabschieden, bis auf die Salzburger hat es freilich alle in den letzten fünf Jahren als Zweitligisten erwischt. Dennoch dürfen die 16 Zweitligisten recht zuversichtlich in die Auslosung gehen. Zwar sind zuletzt 2013/14 alle von ihnen weitergekommen, ausgeschieden sind aber auch nie mehr als drei (2017 und 2020).
Im Vorjahr waren es Vorwärts Steyr und die Vienna, die die Segel streichen mussten, für den letzten Zweitliga-Vertreter war im Achtelfinale Schluss. Der letzte von bisher zwölf Zweitligisten, die es bis ins Finale schafften, war 2020 Austria Lustenau. Im Finale durchgesetzt haben sich bisher nur zwei - 1991 Stockerau gegen Rapid und 2001 der FC Kärnten gegen den FC Tirol.
Traumlos Draßburg
Für eine noch größere Sensation sorgte 2013 der SV Pasching, als er im Finale die eben erst zum Meister gekrönte Wiener Austria besiegte und als erster Drittligist den ÖFB-Cup für sich entscheiden konnte. Normalerweise ist für zwei Drittel der Regionalligisten freilich bereits in Runde eins Endstation. Wie auch im Vorjahr. Dennoch bestätigte der Wiener Sportclub die Ausnahme der Regel und drang bis ins Viertelfinale vor, bis ins Halbfinale schaffte es 2018/19 der GAK. Ein derartiger Cup-Run war sonst nur noch den RB Juniors, LUV Graz und dem kleinen ASV Kittsee vergönnt. 1995/96 zog der TSV Hartberg sogar als Viertligist ins Halbfinale ein und wiederholte damit ein Kunststück, das davor nur dem Villacher SV 1947/48 gelungen war.
Die meisten Kleinen wissen aber auch, dass der Traum von der großen Cup-Sensation auch schnell geplatzt ist. Der ASV Draßburg tritt in diesem Jahr etwa bereits zum sechsen Mal an und hat bisher noch nie eine Runde überstanden. Bleiben die Burgenländer auch diesmal auf der Strecke, stellen sie den Negativrekord des längst aufgelösten SC Bewegung XX ein, der bisher als einziger der über 500 Vereine, die im ÖFB-Cup teilgenommen haben, alle sechs Spiele verloren hat.
Die 64 Teilnehmer am ÖFB-Cup 2023/24:
Bundesliga (12):
FC Red Bull Salzburg, SK Sturm Graz, FK Austria Wien, SK Rapid, Wolfsberger AC, SK Austria Klagenfurt, WSG Tirol, LASK, FC Blau-Weiß Linz, TSV Hartberg, SCR Altach, SC Austria Lustenau
2. Liga (14):
Gruppe Ost (11 Vereine aus den Regionen Niederösterreich, Wien, Burgenland, Steiermark und Kärnten): FC Admira, FAC Wien, SV Lafnitz, GAK 1902, DSV Leoben, SKN St. Pölten, SKU Amstetten, Kapfenberger SV, SV Horn, First Vienna FC, SV Stripfing/Weiden
Gruppe West (3 Vereine aus den Regionen Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg): SV Ried, FC Dornbirn, SC Schwarz-Weiß Bregenz
Burgenländischer Fußballverband (4/Gruppe Ost):
SC Neusiedl am See, ASV Draßburg, SC Oberwart, SC/ESV Parndorf
Wiener Fußballverband (4/Gruppe Ost):
SR Donaufeld, FavAC 1910, Austria XIII, TWL Elektra
Niederösterreichischer Fußball Verband (6/Gruppe Ost):
FCM Traiskirchen, Kremser SC, SG SCU Ardagger/USV Viehdorf, SV Leobendorf, SV Haitzendorf, FC Marchfeld Donauauen
Steirischer Fußballverband (5/Gruppe Ost):
ASK Voitsberg, USV St. Anna am Aigen, SC Weiz, Deutschlandsberger SC, TuS Bad Gleichenberg
Kärntner Fußballverband (4/Gruppe Ost):
SAK Klagenfurt, ATUS Ferlach, ASK Klagenfurt, SV Spittal
Oberösterreichischer Fußballverband (5/Gruppe West):
SPG Wallern/St. Marienkirchen, SV Bad Schallerbach, Union Gurten, SPG Wels, SK Vorwärts Steyr
Salzburger Fußballverband (3/Gruppe West):
SV Austria Salzburg, Bischofshofener SK, FC Pinzgau Saalfelden
Tiroler Fußballverband (4/Gruppe West):
SPG Silz/Mötz, SVG Reichenau, FC Kufstein, SC Imst
Vorarlberger Fußballverband (3/Gruppe West):
FC Wolfurt, SC Röthis, VfB Hohenems