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Vor DFB-Duell in Köln: Die "neue" Türkei sucht einen Torjäger

Drei Deutschland-Legionäre im Kader

Vor DFB-Duell in Köln: Die "neue" Türkei sucht einen Torjäger

Vorfreude auf das Spiel gegen die DFB-Elf in Köln? Die türkischen Nationalspieler Ozan Kabak, Kenan Karaman und Irfan Can (v.l.).

Vorfreude auf das Spiel gegen die DFB-Elf in Köln? Die türkischen Nationalspieler Ozan Kabak, Kenan Karaman und Irfan Can (v.l.). imago images

Das Länderspieljahr 2020 startete auch für die Türken erst Anfang September. In der Nations League verloren Milan-Profi Hakan Calhanoglu & Co. erst zu Hause gegen Ungarn (0:1), dann kam man trotz 30-minütiger Überzahl nicht über eine Nullnummer in Serbien hinaus. Heißt auch: In 2020 wartet die Türkei noch auf einen eigenen Treffer.

Abhilfe sollen beim stets prestigeträchtigen Duell mit der DFB-Elf womöglich auch zwei Deutschland-Legionäre schaffen: Schalkes Ahmed Kutucu und Düsseldorfs Kenan Karaman wurden für die Länderspiele im Oktober in den türkischen Kader berufen. Zur Verfügung stehen Nationaltrainer Senol Günes, 2019 auf Mircea Lucescu gefolgt, zudem der 35-jährige Routinier Burak Yilmaz (Lille), Enes Ünal (Getafe), Caglar Söyüncü (Leicester City), Kaan Ayhan (Sassuolo) oder Ozan Kabak (S04).

Spielersteckbrief Kutucu
Kutucu

Kutucu Ahmed

Spielersteckbrief Kabak
Kabak

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Spielersteckbrief Karaman
Karaman

Karaman Kenan

Trainersteckbrief Günes
Günes

Günes Senol

In Köln am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) wollen die Türken dabei auch Selbstvertrauen tanken, schließlich warten anschließend binnen weniger Tage die nächsten Nations-League-Duelle mit Russland (11. Oktober) und Serbien (14. Oktober) auf die Auswahl. Deswegen sind sie auch schon am Dienstag mit dem Flieger von Istanbul an den Rhein geflogen, wo die Ay-Yildizlilar (Mond-Sterne) oder auch Milli Takim nach dem Spiel gegen die deutsche Mannschaft zwei weitere Tage bleiben werden, um sich optimal auf die Pflichtspiele einzustellen.

Und darauf, wieder eine starke Einheit zu formen - schließlich fehlen den Türken große Namen vergangener Tage. Lange sind die Zeiten her, als Hamit Altintop & Co. unter Trainerlegende Fatih Terim bei der Europameisterschaft 2008 im Halbfinale in letzter Minute an Deutschland mit 2:3 (Philipp Lahm) gescheitert waren - oder bei der WM 2002 im Halbfinale ein 0:1 gegen den späteren Champion Brasilien gestanden waren. Damals schon Trainer: Senol Günes, dem damals noch Akteure wie Hakan Sükür zur Verfügung standen.

Die Suche nach dem Zukunftsschlüssel

Senol Günes hat die Türkei zur Europameisterschaft 2021 geführt.

Hat die türkische Nationalmannschaft nach 2016 zur verschobenen EM 2021 geführt: Trainer Senol Günes. imago images

Doch nach solch großen Stars, darunter fallen auch Ex-Nationalspieler wie Arda Turan oder Selcuk Inan, muss noch gefahndet werden - obwohl sich rund um Calhanoglu auch Vielversprechendes findet. "Ich bin gekommen, um Lösungen zu finden", gibt sich der zurückgekehrte Nationaltrainer dahingehend optimistisch. Der Weg des 68-Jährigen dabei: Neue wie vielversprechende Spieler wollen an die Auswahl herangeführt werden, um so den Konkurrenzkampf in Richtung EM 2021 kräftig zu schüren und die Qualität insgesamt wieder anzuheben. Dabei weiß Günes auch um die Probleme der vergangenen Jahre, als die türkische Süper Lig nicht auf höchstem Niveau agierte und Talente eher im Ausland spielten. "Junge Spieler, die im Ausland aktiv sind, bringen vielfältigere Qualitäten mit", weiß der Coach. "Diese müssen wir nutzen."

Eine besondere Partie ist die in Köln fraglos auch für Ex-Düsseldorfer Kaan Ayhan, Kutucu, Nazim Sangaré, Hasan Ali Kaldirim, Calhanoglu und Karaman. Diese sechs Profis eint, dass sie allesamt in Deutschland geboren wurden.

Der türkische Kader für die Länderspiele im Oktober:

Tor: Mert Günok (Basaksehir), Gökhan Akkan (Rizespor), Ugurcan Cakir (Trabzonspor)
Abwehr: Mehmet Zeki Celik (Lille), Mert Müldür (Sassuolo), Nazim Sangaré (Fenerbahce), Caglar Söyüncü (Leicester City), Kaan Ayhan (Sassuolo), Merih Demiral (Juventus), Ozan Kabak (Schalke 04), Umut Meras (Le Havre), Hasan Ali Kaldirim (Basaksehir)
Mittelfeld: Cengiz Ünder (Leicester City), Efecan Karaca (Alanyaspor), Dorukhan Toköz (Besiktas), Hakan Calhanoglu (Milan), Irfan Can (Basaksehir), Mahmut Tekdemir (Basaksehir), Okay (Celta Vigo), Orkun Kökcü (Feyenoord), Ozan Tufan (Fenerbahce), Yusuf Yazici (Lille), Abdülkadir Ömür (Trabzonspor), Emre Kilinc (Galatasaray)
Angriff: Ahmed Kutucu (Schalke 04), Burak Yilmaz (Lille), Enes Ünal (Getafe), Kenan Karaman (Fortuna Düsseldorf)

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