Der Slowake Robert Vittek netzte schon dreimal ein - auch gegen die Niederlande? imago
In Südafrika läuft es ebenfalls gut, wenn auch die bisherigen Leistungen noch nicht den erhofften Glanz hatten. Es war eher Ergebnisfußball, den die Elf von Bert van Marwijk ablieferte, aber neben Argentinien steht einzig Oranje nach der Vorrunde mit einer weißen Weste da – und will gegen die Turniersensation Slowakei am Montag in Durban (16 Uhr) alles besser machen. Diesmal soll vor allem der Glaube an die eigene Stärke dabei helfen, endlich den ersten WM-Titel zu holen.
De Boer: "Einziges Ziel muss Weltmeistertitel sein"
Mittelfeldstar Wesley Sneijder jedenfalls zeigt das Selbstbewusstsein eines Siegers. "Unabhängig was passiert, wir müssen am Montag das Stadion als Sieger verlassen. Slowakei ist in der FIFA-Rangliste nur die Nummer 34. Wenn uns das nicht gelingt, haben wir auf einer WM nichts zu suchen", gibt er eine klare Parole vor, auch wenn der Außenseiter immerhin Weltmeister Italien mit dem 3:2 aus dem Turnier befördert hatte.
"Unser einziges Ziel muss die Weltmeisterschaft sein. Nur so kann man den Titel holen. Ich erinnere an die WM 1998. Wir sind im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Brasilien ausgeschieden", sagte der damalige Verteidiger und jetzige Assistent von Bondscoach Bert van Marwijk, Frank De Boer, der seinerzeit die Enttäuschung in Frankreich erlebte, und fügte an: "Wenn wir damals an den Titel geglaubt hätten, hätten wir ihn sicher gewinnen können. Das Gefühl hatte ich damals nicht. Mit ein oder zwei Prozent mehr Glauben an das eigene Können hätten wir es wahrscheinlich geschafft."
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Dabei konzentriert sich der Favorit stets auf die nächste Aufgabe. "Wir haben von Beginn an sehr deutlich gemacht, dass wir bei diesem Turnier von einem Spiel zum nächsten denken. Nun konzentrieren wir uns auf die Slowakei – und allein auf die Slowakei. Darauf freue ich mich schon", sagte Bayern Münchens Star Arjen Robben, für den wohl erneut nur ein Platz auf der Bank bleibt. Sneijder trainierte am Samstag wegen Wadenproblemen nicht mit der Mannschaft, sein Einsatz am Montag scheint aber nicht gefährdet. Unsicherer ist die Situation wohl bei Rafael van der Vaart, der ebenfalls an einer Wadenblessur laboriert. "Es wird ganz schwierig", so van Marwijk. Sollte der Real-Profi ausfallen, steht der Hamburger Eljero Elia bereit.
Slowaken träumen - auch von mehr
Und die Slowaken? Die mussten sich noch einige Male kneifen, fühlen sich aber wie schon gegen Italien in der Rolle des Außenseiters pudelwohl. Der ehemalige Nürnberger Profi Robert Vittek, mit zwei Toren gegen die Squadra Azzurra Matchwinner, erklärte: "Davon haben wir noch nicht einmal geträumt. Ich bin so glücklich. Wir haben nichts zu verlieren. Wir kamen hier als Neulinge und Außenseiter her und wollten die Leute überraschen. Wir haben es einmal getan und hoffen, es nochmal zu tun."
Natürlich ist auch Coach Vladimir Weiss mit dem bisher Erreichten hochzufrieden: "Jetzt sind wir Helden, wir sind so glücklich. Vielleicht spielen wir offensiver gegen Holland", wagte Weiss einen kleinen Ausblick auf das Achtelfinale.
