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Vilzing fährt Sieg vier ein - Ansbach und Neumarkt lauern

Bayernliga Nord - 4. Spieltag

Vilzing fährt Sieg vier ein - Ansbach und Neumarkt lauern dahinter

Der ASV Neumarkt (Elias Meyer am Ball) ist weiterhin ungeschlagen. Gegen Abtswind (Ferdinand Hansel) reichte ein früher und ein später Treffer zum dritten Saisonsieg.

Der ASV Neumarkt (Elias Meyer am Ball) ist weiterhin ungeschlagen. Gegen Abtswind (Ferdinand Hansel) reichte ein früher und ein später Treffer zum dritten Saisonsieg. imago images/Zink

Bayernliga Nord

ASV Neumarkt - TSV Abtswind 2:0

Die "Sause" geht weiter für den Aufsteiger aus Neumarkrt. Zumindest eine Nacht durften die Oberpfälzer um Kapitän Alexander Braun als Tabellenführer verbringen. Der Weg dorthin war aber keineswegs leicht. Denn in einer im Großen und Ganzen ausgeglichenen Partie waren die Gäste aus Unterfranken keineswegs die schlechtere Mannschaft. Nein, phasenweise hatte der TSV Abtswind deutlich mehr Ballbesitz. Aber - und das verrät auch ein Blick auf die Torbilanz in der Tabelle - nicht die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Anders die Hausherren, die mit ihrer ersten Chance nach acht Minuten in Führung gingen. Ein schneller Konter des ASV über Leon Gümpelein, der sich halblinks um seinen Bewacher drehte, hebelte die Abtswinder Abwehr aus. Den Querpass vollendete Daniel Haubner zum 1:0. Dem Credo "Konter im eigenen Stadion" schworen die Neumarkter auch in der Folgezeit nicht wirklich ab. Die Gäste, welche bereits frühzeitig verletzungsbedingt wechseln mussten (Korene kam für Bauer), hatten zwar mehr Ballbesitz. Wirklich Zählbares erspielten sie sich aber kaum. Hartlehnert mit seinem Flachschuss nach einer halben Stunde oder der Kopfball von Max Wolf waren die sehenswertesten Arbeitsnachweise in Sachen Offensive.

Da merkte man schon deutlich das Fehlen einiger Akteure, vor allem des Rot-gesperrten Severo Sturm. In Sachen Abwehrarbeit dagegen wussten die Abtswinder durchaus zu gefallen. So spielte sich das Geschehen weitgehend zwischen den Strafräumen ab. Das war für Fußballästheten durchaus schön anzusehen, für die Trefferstatistiker aber blieb lange nichts übrig. Zunächst musste ASV-Schlussmann Lukas Wutz gegen seinen Namensvetter Lukas Huscher reagieren. Auf der Gegenseite traf Phillip Nutz nur den Pfosten. Erst in der Nachspielzeit markierte der eingewechselte Selim Mjaki den 2:0-Endstand.

ASV Neumarkt - TSV Abtswind 2:0

ATSV Erlangen - 1. SC Feucht 2:2

Auswärts hui, zuhause verbesserungswürdig. Mit diesem Remis verpassten es die Unistädter der Konkurrenz an der Tabellenspitze wieder Druck zu machen. Es begann gut für die Erlanger. Keine zehn Minuten waren gespielt, als sich die Hausherren für eine drangvolle Anfangsphase mit dem Führungstreffer durch Nico Geyer belohnten. Die Vorarbeit hatte Philip Messingschlager geleistet, der die etwas zu schlafmützige Abwehrarbeit der Feuchter ausnutzte. Dabei musste Trainer Shqipran Skeraj vor dem Anpfiff noch einmal umbauen. Kapitän Sebastian Marx fehlte aus beruflichen Gründen. Nach dem Warmmachen fiel dann noch Patrick Tischler aus. Für ihn rückte Oliver Janz in die Startelf. Es blieb aber ein insgesamt enges Spiel. Während Erlangen vor der Pause mit etwas Glück hätte erhöhen können, kamen die Gäste zunächst nicht so recht in die Offenvise.

Die Ansprache in der Kabine von SC-Trainer Florian Schlicker zeigte nach der Pause Wirkung. Nach Wiederanpfiff drehten die Gäste innerhalb weniger Minuten die Partie. Erst glich Stephan König sehenswert aus, neun Minuten später traf Joker Salim Ahmed mit seinem Heber sogar zur Feuchter Führung. Den Hausherren schien damit auch das zweite Heimspiel der Saison durch die Lappen zu gehen. Aber zumindest Moritz Fischer rettete dem ATSV mit seinem Distanztreffer zum 2:2 wenigstens noch einen Zähler.

ATSV Erlangen - 1. SC Feucht 2:2

Don Bosco Bamberg - SV Seligenporten 3:0

Die Vorgabe von DJK-Coach Rolf Vitzthum war deutlich: "Der Schlüssel wird die Defensive sein. Nur aus einer strukturierten Grundordnung werden wir am Ende mit einem positiven Ergebnis vom Platz gehen." Sein Gegenüber Gerd Klaus sah das ganz ähnlich und vertraute zunächst auf seine Abteilung Defensive. Keiner wollte zu Beginn dieses Krisengipfels einen Fehler machen. Die Folge: ein Spiel zunächst ohne große Höhepunkte.

Erst nach 54 Minuten machte sich der Heimvorteil der DJK Don Bosco dann endlich auch in Zahlen bemerkbar. Mit dem Führungstreffer von Dominik Sperlein schien der Bann gebrochen. Die Partie wurde deutlich lebhafter, doch es blieb lange bei diesem knappen Resultat. Offensiv kam allerdings von den Gästen nicht mehr viel, Bamberg kontrollierte die Begegnung, verpasste aber aus dem Spiel heraus nachzulegen. So mussten für die Treffer zwei und drei dann der Schuss vom Elfmeterpunkt herhalten. Dem Bamberger Simon Allgaier war es egal. Dank seiner Treffsicherheit in der 79. und 86. Minute fuhr er für die DJK den ersten Saisonsieg ein. Kurz vor dem Ende verloren die "Klosterer" dann noch Manfred Strobel mit der Ampelkarte.

1. FC Sand - SpVgg Bayern Hof 1:1

Man merkte beiden Teams deutlich an, dass sie ihre Erfolgserlebnisse vom Wochenende vergolden wollten. Sand hatte in Feucht ein achtbares Remis geholt, die Hofer Bayern sich gar gegen die Don Bosco Bamberg den Frust von der Seele geballert. Nach anfänglichem Abtasten waren es dann die Hausherren die nach einer feinen Einzelleistung von Marc Fischer mit dessen Abschluss aus 16 Metern in Führung gingen. Gespielt war da aber schon eine halbe Stunde. Die Hofer Bayern benötigten darauf hin eine Weile, um wieder ins Spiel zu kommen, das sich aber insgesamt auf einem überschaubaren Niveau abspielte. Spannend wurde es nach rund einer Stunde, als sich beide Seiten einen kleinen Schlagabtausch lieferten. Erst verpasste der FC durch Strasser den vielleicht spielentscheidenden zweiten Treffer. Sein Abschluss wurde von David Guyon hervorragend pariert. Dann liesen die Hofer im Gegenzug in Person von Tomasz Petracek den möglichen Ausgleich liegen. Beide Seiten erspielten sich nun weitere Chancen. Erst elf Minuten vor dem Ende bescherte Petraczek dann seinen Kameraden doch ein kleines Happy-End. Nach Zuspiel von Feulner erzielte der Angreifer der Hofer den 1:1-Endstand.

DJK Ammerthal - DJK Gebenbach 5:3

Beide Seiten zollten sich schon Tage vor diesem Derby reichlich Respekt und schwärmten von den Stärken der anderen. Freilich die Wahrheit liegt dann immer auf dem Platz und vor Spielbeginn konnte zumindest Ammerthals Trainer Michael Hutzler wieder auf seinen Stammtorhüter Christoph Sommerer zurückgreifen. Doch es waren die Gäste, die einen Traumstart erwischten. Nach gerade einmal drei Minuten Spielzeit überwanden die Gebenbacher die Abwehr der Heimelf mit einem schönen Doppelpass. Finaler Abnehmer des Leders war Jan Fischer, der zur Gästeführung traf. Kurz darauf fiel sogar Treffer Nummer zwei durch Haller. Doch der Unparteiische verweigerte dem Treffer wegen zuvor begangenen Foulspiels die Anerkennung. Ammerthal zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Nach 24 Minuten besorgte Mergim Bajrami den Ausgleich per Freistoß. Die Gäste hatten in der Spielszene zuvor ihren Schlussmann Michael Nitzbon mit Roter Karte wegen Notbremse verloren. Gebenbach blieb aber auch in Unterzahl weiter gut im Spiel und gingen nach 36 Minuten beinahe sogar wieder in Führung. Doch der Freistoß von Michael Jonczy knallte nur an die Unterkante der Latte.

Auch nach der Halbzeitpause - ihre Bratwurst hatten die Zuschauer noch nicht zu Ende genießen können - knallte es schon wieder. Diesmal aber ins Schwarze. Ein tolles Solo gerade einmal 100 Sekunden nach Wiederanpfiff bedeutete durch Timo Kohler die erneute Gästeführung. Und wieder zeigte sich Ammerthal nicht im geringsten geschockt. Nur zwei Zeigerumdrehungen später hieß es wieder Gleichstand (Manuel Geiger, 48.). Die Schleusen waren jetzt vollends geöffnet. Die Bratwurst zwar jetzt gegessen, dafür aber die Tinte in den Kugelschreibern der Beobachter leer. Denn jetzt war wieder Gebenbach am Zug. Andre Biermeier brachte sein Team zum dritten Mal in Führung, dann glich Ammerthal in Person von Daniel Gömmel wieder aus - 3:3. Und die zweite Hälfte war da gerade einmal neun Minuten alt. Erst jetzt kehrte zumindest auf der Anzeigetafel Ruhe ein, sehr zur Erleichterung der Zuschauer, deren Puls angesichts dieser turbulenten ersten Minuten in Durchgang zwei stark in die Höhe geschnellt sein dürfte. Spannend blieb es allemal, doch weitere Tore fielen erst in der Schlussphase. Vier Minuten vor dem Ende reagierte Martin Popp im Getümmel am schnellsten und bugsierte das Leder zur erstmaligen Ammerthaler Führung über die Linie (86.). In der Nachspielzeit machte dann Manuel Geiger schließlich alles klar,

Vatan Spor Aschaffenburg - SpVgg Ansbach 1:2

Egal wie diese Saison für den Aufsteiger am Ende ausgeht, einer wird auf jeden Fall in die Vereinshistorie eingehen. Oktay Sevim ist der erste und bisher einzige Torschütze des SV Vatan Spor Aschaffenburg in der Bayernliga. Und fast hätte eben dieser eine Treffer der Hausherren in der 45. Minute sogar zum ersten Zähler auf der Habenseite gereicht, aber eben nur fast. Am kleinen Schönbusch in Aschaffenburg hatte der Liga-Neuling dem Tabellenzweiten aus Ansbach einen tollen Kampf abgerungen und durfte lange vom Punktgewinn träumen. Den aber machte neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit Daniel Schellhorn zunichte. Mit dem Treffer zum 2:1-Endstand sicherte der 23-jährige Ansbacher nicht nur drei wichtige Zähler sondern sorgte auch für eine gute Ausgangsposition vor dem Spitzenspiel gegen die DJK Vilzing am kommenden Samstag.

Der Frust über den verpassten Heimsieg gegen Ammerthal am vergangenen Wochenende war den Ansbachern auch an diesem Mittwoch noch anzumerken. Schnell wollten sie beim Aufsteiger in die Erfolgsspur und wähnten sich dort auch schon nach rund fünf Minuten. Niklas Seefried, der schon beim Auftaktsieg gegen Gebenbach getroffen hatte, brachte die SpVgg in Führung. Die Hausherren reklamierten zunächst vergeblich auf Abseits, konzentrierten sich dann aber schnell wieder auf ihr eigenes Spiel. Und damit wussten sie durchaus zu gefallen. Allerdings waren Chancen Mangelware. Kurz vor der Pause traf dann aber Sevim für Vatan Spor ins Schwarze und für die heimischen Zuschauer ins Glück. Insgesamt blieben aber die Ansbacher die gefährlichere Elf. Zwei Pfostentreffer ließen die Gäste trotz ihrer spielerischen Dominanz schier verzweifeln und alles schien auf eine Punkteteilung in dieser Partie hinaus zu laufen. Aber eben nur fast.

TSV Karlburg - Würzburger FV 2:2

Der Führungstreffer der Würzburger nach 22 Minuten war ohne Zweifel ein Bewerbungsschreiben für das Tor des Monats. Mit seinem platzierten Freistoß aus 20 Metern in den linken Winkel brachte Simon Schäffer den Traditionsverein beim Überraschungsteam mit 1:0 in Führung. Das aber schlug noch vor der Pause zurück. Nach einem lang aus der eigenen Hälfte geschlagenen Ball kam Sebastian Fries an das Leder. Seinen Abschluss konnte WFV-Keeper Andre Koob zwar noch abwehren, den zweiten Versuch schob Jan Wabnitz aber von links zum umjubelten 1:1 ein (41.).

Es blieb eine umkämpfte Partie, in der nach etwas mehr als einer Stunde dann die Hausherren die Partie sogar gedreht hatten. Ein starkes Solo über die linke Seite schloss Pascal Jeni mit dem Treffer zum 2:1 für den TSV ab. Der WFV antwortete mit wütenden Angriffen, hatte aber dann auch einmal Glück, als die Hausherren sogar Treffer Nummer drei verpassten. Doch der läuferisch und kämpferisch gute Einsatz der Würzburger wurde doch noch belohnt. Emir Bas, der schon in Aschaffenburg das wichtige Siegtor erzielt hatte, glich für seine Farben nach 77 Minuten wieder aus. Dabei blieb es bis zum Schluss.

ASV Cham - DJK Vilzing 0:4

Die Hausherren hatten vor der Partie ordentliche Personalsorgen zu beklagen. Neben Kapitän Franz-Xaver Brandl (Oberschenkelverletzung) mussten die Chamer auf Paul Hansen (Muskelfaserriss), Daniel Ertel (Syndesmoseband), Namir Tahir (privat verhindert), Jeremias Burkhardt (Aufbautraining) und Thomas Zollner (beruflich verhindert) verzichten. Den Gästen fehlten verletzungsbedingt Nico Dantscher und Ben Kouame. Nach anfänglichem Abtasten auf dem engen Platz des Kappenberger Sportzentrums kam der Favorit vom Huthgarten nach einer knappen Viertelstunde erstmals ins Rollen. Nach Einwurf auf der rechten Seite reagierten die Gäste gedankenschneller, Jimmy Müller steckte auf Andreas Jünger durch, der umspielte noch den Keeper und schob zur Gästeführung ein (13.). Um 18:43 Uhr war die DJK damit erst einmal Tabellenführer. Und die Vilzinger ließen sich fortan an diesem Spieltag auch nicht mehr von der Spitze vertreiben. Mit etwas mehr Glück im Abschluss hätte Vilzing zur Pause sogar noch Treffer Nummer zwei nachlegen können.

Nachdem Seitenwechsel kamen die Rot-Weißen besser in die Partie, hatten auch die ersten Szenen und Möglichkeiten. Doch die routinierten Gäste blieben bei ihren Kontern stets brandgefährlich. Einer dieser Konter nach etwas über einer Stunde brachte dann auch den zweiten Treffer durch Andre Luge, der sich schön über die linke Seite durchsetzte und auch Schlussmann Josef Jurasi überwand. Damit hatten sich die Verhältnisse in diesem Lokalderby vor mehr als 1.200 Zuschauern weitgehend geklärt. Die Gäste kombinierten nun ballsicher und erspielten sich weitere gute Gelegenheiten. Zweimal traf die DJK noch und beide Male hieß der Torschütze wieder Andre Luge. Sein Doppelschlag in der 83. und 85. Spielminute bedeutete den hochverdienten 4:0-Endstand und eine optimale Ausgangsposition für das Spitzenspiel am kommenden Samstag in Ansbach.

Richard Nösel

FC Eintracht Bamberg - TSV Großbardorf 31.08.