Handball

"Viele Ahnungslose": Klimpke wütet gegen DHB und Bundestrainer Gislason

Wetzlars Keeper ärgert sich über Nicht-Nominierung

"Viele Ahnungslose": Klimpke wütet gegen DHB und Bundestrainer Gislason

Bbei der Heim-EM bleibt ihm nur die Zuschauerrolle: Till Klimpke.

Bbei der Heim-EM bleibt ihm nur die Zuschauerrolle: Till Klimpke. IMAGO/Oliver Vogler

Am Donnerstag hatte der DHB seinen erweiterten Kader für die bevorstehende Heim-EM bekannt. Insgesamt 35 Spieler meldete der Deutsche Handballbund dem europäischen Verband EHF - und nur aus diesem Pool wird sich Anfang 2024 das Aufgebot des Teams von Bundestrainer Alfred Gislason zusammensetzen. Auch Wechsel während des Turniers sind lediglich mit bereits jetzt benannten Spielern möglich.

Der Name Till Klimpke steht nicht auf der Liste - ein Unding, wie der Torhüter der HSG Wetzlar meint. Der 25-Jährige verschaffte nun seinem Ärger über seine Nicht-Berücksichtigung gehörig Luft. Nach dem 30:36 (15:18) in der Bundesliga gegen die Füchse Berlin sagte der HSG-Torhüter am "Dyn"-Mikrofon, dass beim DHB "viele Ahnungslose" am Werk seien und meinte zugleich, dass er aufpassen müsse, "was ich jetzt sage".

Dann kommt es mal so, dass man nicht eingeladen wird, wenn man nicht der beste Freund vom Bundestrainer ist.

Till Klimpke

Seinen eigenen Rat befolgte er dann nicht wirklich, denn Klimpke zog so richtig vom Leder. Er ließ durchblicken, dass seiner Meinung nach nicht nur sportliche Leistungen als Kriterium bei der Nominierung relevant wären. "Das ist politisch geführt", sagte der 25-Jährige: "Und dann kommt es halt mal so, dass man nicht eingeladen wird, wenn man nicht der beste Freund vom Bundestrainer ist."

Gislason hatte in den 35-Mann-Kader für die Heim-EM (10. bis 28. Januar 2024) für die Torhüterposition Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Silvio Heinevetter (TVB Stuttgart), Daniel Rebmann (VfL Gummersbach), David Späth (Rhein-Neckar Löwen) und Andreas Wolff (Industria Kielce) nominiert. Auf Klimpke, der bislang 19 Länderspiele absolviert hat, verzichtete er. Der Torhüter wird also die Europameisterschaft im eigenen Land verpassen - und dürfte sich mit seiner schroffen Kritik zudem einen Bärendienst erwiesen haben.

Der erweiterte deutsche EM-Kader auf einen Blick:

Tor: Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Silvio Heinevetter (TVB Stuttgart), Daniel Rebmann (VfL Gummersbach), David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Industria Kielce)
Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg), Matthias Musche (SC Magdeburg), Tim Nothdurft (Bergischer HC)
Rückraum links: Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Lukas Stutzke (Bergischer HC)
Rückraum links/Mitte: Tim Suton (TBV Lemgo Lippe), Philipp Weber (SC Magdeburg)
Rückraum Mitte: Simon Ernst (SC DHfK Leipzig), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)
Rückraum rechts: Max Beneke (VfL Potsdam/Füchse Berlin), Kai Häfner (TVB Stuttgart), David Schmidt (Frisch Auf Göppingen), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts/Rechtsaußen: Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tim Hornke (SC Magdeburg), Timo Kastening (MT Melsungen), Lukas Zerbe (TBV Lemgo)
Kreis: Sebastian Firnhaber (HC Erlangen), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Tim Zechel (HC Erlangen)

drm