Champions League

Verschnaufen für Sancho und Reyna? Favre setzt beim BVB auf Rotation

Auch gegen St. Petersburg sind zahlreiche Änderungen zu erwarten

Verschnaufen für Sancho und Reyna? Favre setzt beim BVB auf Rotation

Erhalten wohl gegen Zenit eine Verschnaufpause: Die Dortmunder Offensivspieler Jadon Sancho (li.) und Giovanni Reyna.

Erhalten wohl gegen Zenit eine Verschnaufpause: Die Dortmunder Offensivspieler Jadon Sancho (li.) und Giovanni Reyna. imago images

Die Gedankenwelt von Lucien Favre ist für Außenstehende ein unerreichbarer Ort. Der Schweizer gibt in der Öffentlichkeit nur höchst ungerne etwas von sich und seinen Vorstellungen preis. Besonders in Pressekonferenzen und Interviews ist das regelmäßig zu spüren, wenn er auf Fragen nur ausweichend oder gar nicht antwortet.

Egal, ob man ihn fragt, wie er den positiven Corona-Test von Emre Can aufgenommen oder wie er Außenverteidiger Raphael Guerreiro taktisch eingestellt hat. Nicht einmal zur Torwart-Debatte, die seit der Niederlage in Rom an Schärfe und Brisanz gewonnen hatte, war ihm am Wochenende eine klare Aussage zu entlocken. Das übernahmen stattdessen Sportdirektor Michael Zorc und Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl, die beide Roman Bürki als Nummer 1 bestätigten - sich aber zugleich die Hintertür offenließen, dass am Ende nur der Trainer über seine Aufstellung entscheiden würde.

Spielersteckbrief Sancho
Sancho

Sancho Jadon

Spielersteckbrief Bürki
Bürki

Bürki Roman

Spielersteckbrief Reyna
Reyna

Reyna Giovanni

Trainersteckbrief Favre
Favre

Favre Lucien

Nun ist es eher nicht zu erwarten, dass Bürki am Mittwoch wieder auf die Bank muss. Auch wenn er seine Aufstellung am vergangenen Samstag nicht rechtfertigen konnte. Beim 3:0-Sieg gegen Schalke hielt der Schlussmann nicht einen einzigen Ball - er bekam allerdings auch keinen auf sein Tor. Es war ein beschäftigungsloser Nachmittag für den Schweizer, der genauso gut an der Seitenlinie mit seinem Konkurrenten Marwin Hitz Schnick-Schnack-Schnuck um den Posten im Tor hätte spielen können. So wenig wurde er von den Schalkern gefordert.

Eine Pause wohl für Sancho und Reyna

Für andere galt das nicht unbedingt, vor allem die Offensivspieler des BVB wurden nicht geschont, sondern bekamen reihenweise auf die Socken. Ernsthafte Blessuren trug nach Stand der Dinge niemand davon, dennoch dürfte der eine oder andere - etwa Jadon Sancho oder Giovanni Reyna - gegen Zenit zunächst eine Pause bekommen.

Favre selbst hatte in für ihn eher ungewohnter Deutlichkeit vor Beginn der Englischen Wochen bereits angekündigt, voll auf Rotation setzen zu wollen, um die hohen Belastungen zu verteilen - und das setzte er zuletzt auch unabhängig von Ergebnissen um. In Kapitän Marco Reus und Thorgan Hazard lauern schon zwei zuletzt von der Bank kommende Profis auf einen Einsatz. Ähnlich geht es dem zuletzt geschonten Youngster Jude Bellingham sowie Routinier Axel Witsel, der früher selbst für St. Petersburg kickte.

Das Ziel des BVB kann gegen Zenit nur lauten, drei Punkte einzufahren. Durch die Auftaktniederlage in Rom haben sich die Dortmunder selbst unter Zugzwang gesetzt. "Das Weiterkommen ist unser Ziel und unsere Verantwortung", sagt Zorc. Und: "Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben."

Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben.

Michael Zorc

Es sind mahnende Worte des Sportdirektors, der von seiner Mannschaft fordert, gegen Zenit im Vergleich zum Schalke-Spiel "noch eine Schippe" draufzulegen. Denn ganz so leicht wie es die offensiv kreuzbraven Schalker es dem BVB am Samstag in der Verteidigung machten, dürften es die zuletzt zwar ebenfalls kriselnden und noch dazu ersatzgeschwächten Russen der Borussia nicht machen.

Matthias Dersch

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - FC Schalke 04