Regionalliga

"Verrückt": Leipziger Klubs siegen in der Nachspielzeit

Lok weiter im Aufstiegsrennen - Chemie schlägt Jena

"Verrückt": Leipziger Klubs siegen in der Nachspielzeit

Tom Nattermann erzielte für Lok Leipzig den wichtigen 3:2-Siegtreffer in Halberstadt.

Tom Nattermann erzielte für Lok Leipzig den wichtigen 3:2-Siegtreffer in Halberstadt. IMAGO/Christian Schroedter

Zweimal war der 1. FC Lok Leipzig bei Germania Halberstadt in Rückstand geraten, doch noch vor der Pause fanden die Gäste jeweils die passende Antwort. Nach vier Toren im ersten Durchgang sah es lange Zeit nach einem torlosen zweiten Abschnitt aus - was auch bedeutet hätte, dass Lok Boden im Kampf um Rang eins in der Nordost-Staffel verliert. Doch dann brach die Nachspielzeit an und die Sachsen kamen nochmal über den rechten Flügel. Robert Berger flankte vor das Tor und fand den kurz zuvor erst eingewechselten Tom Nattermann, der per Kopf den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer erzielte. "Für solche Momente bin ich da", sagte der Joker beim MDR.

Klar freuen wir uns, dass wir oben sind. Jetzt haben wir 60 Punkte erreicht. Aber die erste Hälfte hat keinen Spaß gemacht.

Lok-Coach Almedin Civa

Sein Trainer Almedin Civa zeigte sich ebenfalls über die drei Punkte erfreut. "Das gibt einen Push", gab der ehemalige Babelsberger Coach zu. Mit der Leistung seiner Mannschaft im Halberstädter Friedensstadion hatte der 49-Jährige allerdings vor allem im ersten Durchgang seine Probleme.  "Klar freuen wir uns, dass wir oben sind. Jetzt haben wir 60 Punkte erreicht. Aber die erste Hälfte hat keinen Spaß gemacht." Erst ein harter Cut in der Halbzeitpause und eine deutliche Steigerung nach dem Seitenwechsel stimmten Civa schließlich wohlgesonnen - trotzdem denke er weiter "von Spiel zu Spiel", weniger an das Aufstiegsrennen und stattdessen an die kommende Heimpartie gegen Meuselwitz am Mittwoch.

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Trotzdem dürfte auch Civa registriert haben, dass sich die Ausgangsposition der "Loksche" etwas verbessert hat. Zwar rangieren die Leipziger auch weiterhin elf Punkte hinter Spitzenreiter BFC Dynamo. Allerdings stehen für Lok noch zwei Nachholspiele aus - und dank der besseren Tordifferenz konnte nun auch Carl Zeiss Jena auf Rang vier verwiesen werden.

Schützenhilfe gab es dabei von Lokalrivale BSG Chemie, der auf ähnlich dramatische Weise 3:2 gegen die Thüringer siegte - im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark jedoch zunächst durch einen Patzer von Torhüter Benjamin Bellot in Rückstand geraten war. Maximilian Oesterhelweg sorgte mit einem gekonnten Distanzschuss für die Führung der favorisierten Gäste, die Alexander Bury mit einem nicht minder sehenswerten flachen Freistoß vor der Pause ausglich.

Denis Jäpel

Umjubelter Siegtreffer für Chemie: Denis Jäpel verwandelt den Elfmeter. IMAGO/Picture Point

Der erneuten FCC-Führung im zweiten Durchgang (Maximilian Wolfram) antwortete Tarik Reinhard - ehe ein durchaus strittiger Elfmeter in der fünften Minute der Nachspielzeit zur Entscheidung in einem stimmungsvollen Regionalliga-Duell führte. Denis Jäpel verwandelte zum 3:2-Siegtreffer - und beendete damit wohl alle Aufstiegsträume auf Jenaer Seite endgültig.

"Wir haben darauf gar nicht mehr geschaut", sagte ein enttäuschter FCC-Coach Andreas Patz zum Tabellenbild. "Wir müssen unser eigenes Ding machen, unsere Aufgaben lösen. Das haben wir heute nicht geschafft." Anders als Lok hat Jena schließlich auch keine Nachholspiele mehr zu bestreiten, hat damit die gleiche Anzahl an Spielen bestritten wie Spitzenreiter BFC Dynamo. "Elf Punkte ist eindeutig. Von daher brauchen wir darüber nicht mehr reden."

Auf der Gegenseite war die Freude hingegen groß, einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht zu haben. "Das war heute ein verrücktes Spiel, in dem wir uns nie aufgegeben haben", lobte Miroslav Jagatic sein Team, das nun acht Spiele vor Schluss mit 43 Punkten auf dem Konto 14 Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone hat.

pau