Es lief die 42. Minute im DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem FC 08 Homburg und dem FC St. Pauli. Beim Stand von 1:1 kam Kiez-Kicker Lars Ritzka gegen Markus Mendler zu spät und holte den Torschützen zum kuriosen 1:1-Pausenstand von den Beinen. Schiedsrichter Martin Petersen zückte die Gelbe Karte, VAR Christian Dingert intervenierte nicht.
Nach dem am Ende deutlichen 4:1-Sieg St. Paulis war die Szene schließlich ein großes Gesprächsthema. Bei "Sky" hielt Mendler die Entscheidung für "grenzwertig". Er gab zu, dass die Szene "im Endeffekt nicht spielentscheidend war", erklärte aber auch: "Man kann Gelb oder Rot geben."
Schwarz wäre bei besserer Sicht "explodiert"
Deutlicher äußerte sich Homburgs Trainer Danny Schwarz. Dieser hatte die Szene laut eigener Aussage im Spiel nicht exakt genug erkannt, fasste im Nachhinein jedoch zusammen: "Wenn ich es jetzt sehe, ist es eine klare Rote Karte." Schwarz ging weiter. Hätte er das Foul richtig sehen können, "wäre ich an der Linie explodiert", meinte er.
Doch wieso blieb es lediglich bei der Verwarnung? Um für Transparenz zu sorgen, stellte sich VAR Dingert, der in einem Container am Spielfeldrand in Homburg vor Ort aktiv war, und bilanzierte, dass "die Entscheidung des Schiedsrichters" immer die "Grundlage" sei. Referee Petersen habe sich für "Dunkelgelb" entschieden und der VAR das schließlich unterstützt.
Wenn der Schiedsrichter Rot gegeben hätte, hätte es von unserer Seite auch keinen Einwand gegeben.
VAR Christian Dingert
Grund dafür war, dass der unfaire Treffer Ritzkas "am Spann" erfolgt war. Dingert, der die Entscheidung ok fand, gab ebenso zu: "Wenn der Schiedsrichter Rot gegeben hätte, hätte es von unserer Seite auch keinen Einwand gegeben." Rohes Spiel habe jedoch nicht vorgelegen, dafür "hohes Risiko mit beiden Füßen und der Ball ist auch mit dabei".