Champions League

Union unterliegt "mit Mut und Selbstvertrauen"

Gemischte Gefühle nach dem Champions-League-Debüt

Union unterliegt "mit Mut und Selbstvertrauen"

Starker Rückhalt in Madrid: Frederik Rönnow.

Starker Rückhalt in Madrid: Frederik Rönnow. picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Zahlen lesen sich letztendlich deutlich: 75 Prozent Ballbesitz, 813:263 Pässe, 32:4 Torschüsse - Real Madrid entpuppte sich gegen Union Berlin als genau der dominante Favorit, der im Vorfeld erwartet worden war. Nur im Ergebnis spiegelte sich dies lange nicht wieder, erst tief in der Nachspielzeit gelang Jude Bellingham der Siegtreffer zum 1:0, nach dem fast postwendend Schluss war.

Bitterer Gegentreffer nach "sehr guter Leistung"

"Das späte Gegentor ist für die ganze Mannschaft sehr bitter", resümierte Keeper Frederik Rönnow nach Abpfiff gegenüber Vereinsmedien. "Wenn du im Bernabeu bis zu 90.+3 Minute das 0:0 hältst, willst das Ergebnis natürlich über die Zeit bringen", zeigte er sich enttäuscht von dem bitteren Ende, hielt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur jedoch auch fest: "Es war eine sehr gute Leistung von uns, wir haben mit Mut und Selbstvertrauen gespielt."

Der stark parierende Schlussmann goss damit einen Zwiespalt in Worte, den Angreifer Kevin Behrens wortwörtlich ansprach. "Meine Gefühlslage ist gemischt", leitete der Routinier ein, der sich für die wenigen Offensivaktionen der Köpenicker hauptverantwortlich zeigte. "Auf der einen Seite ist es extrem enttäuschend, dass wir nach so einem guten Spiel am Ende noch verlieren." Andererseits sei er "auch stolz, dass wir in Madrid so gut mithalten konnten und ein gutes Auswärtsspiel absolviert haben". 

Fehlende Entlastung gegen den "verdienten Sieger"

Stolz war auch Trainer Urs Fischer "auf die Leistung der Mannschaft". Der Schweizer lobte besonders die Anfangsphase seiner Elf, die nach zwei ganz frühen Chancen durch Joselu vorübergehend kaum noch etwas zugelassen hatte. "Die erste halbe Stunde war sehr gut, die Jungs haben sehr erwachsen gespielt und waren auch frech mit dem Ball."

Danach allerdings, gab der Coach zu, "haben sich die ersten Fehler eingeschlichen". In der zweiten Halbzeit riss Real das Spiel endgültig an sich, der Sechzehner der Gäste stand unter Dauerbelagerung. "Nach der Pause hatten wir kaum noch Entlastung", erkannte auch Fischer, dem hinsichtlich einiger brenzliger Situationen klar war: "Wir hatten mehrmals das Glück auf unserer Seite." Daher sei der spanische Tabellenführer "wohl der verdiente Sieger". 

Dennoch können die Eisernen aus dem Auftritt im Santiago Bernabeu Mut schöpfen, stellte er doch unter Beweis: Auch auf diesem höchsten Level kann Union Berlin mit dem gewohnt unangenehmen Auftritt seine Gegner ärgern, vielleicht sogar schlagen. Die nächste Chance dazu gibt es am 3. Oktober, wenn die Heimspielpremiere in der Königsklasse ansteht. Ab 18.45 Uhr (LIVE! bei kicker) gastiert Sporting Braga im Berliner Olympiastadion. 

mja

Bilder zur Partie Real Madrid gegen 1. FC Union Berlin