Conference League

Union Berlin vor "Endspiel"

Partie gegen Rotterdam wird von massivem Polizei- und Ordner-Aufgebot begleitet

Union Berlin vor "Endspiel"

Es ist angerichtet: Am Donnerstag empfängt Union Berlin Feyenoord Rotterdam.

Es ist angerichtet: Am Donnerstag empfängt Union Berlin Feyenoord Rotterdam. imago images/Matthias Koch

Für den 1. FC Union Berlin wird es das größte Heimspiel der internationalen Historie. 28.000 Tickets waren am Mittwoch für den Rückkampf gegen Feyenoord Rotterdam am Donnerstag (21 Uhr) verkauft. Damit werden so viele Anhänger wie noch nie bei einem Europacupspiel der Köpenicker dabei sein.

Fischer: "Wir können die Tabelle lesen"

Der Berliner Senat ließ (reichlich spät) am Mittwoch 30.000 Besucher für das Olympiastadion zu. Rund 2000 Tickets können also noch von Vereinsmitgliedern geordert werden. In der Gruppe E steht Union unter Zugzwang. Aktuell ist die Mannschaft mit drei Zählern Tabellenletzter. Feyenoord steht dagegen mit sieben Punkten auf der Spitzenposition. "Wir können die Tabelle lesen. Die Mannschaft weiß, dass ein Sieg helfen würde", sagt Trainer Urs Fischer.

Angreifer Max Kruse fällt erneut aus. Er nahm wegen einer Oberschenkelverletzung nicht am Abschlusstraining teil. Abwehrspieler Marvin Friedrich steht nach überstandener Corona-Infektion vor dem Comeback.

Hinspiel mit bitterem Beigeschmack

Es ist angerichtet. "Es sollte eigentlich ein Fest sein", sagt Union-Trainer Urs Fischer. Aber die Begleitumstände waren schon beim Hinspiel in Rotterdam übel. Am Vormittag der Begegnung wurde eine Vereinsdelegation der Köpenicker in einem Lokal in der Innenstadt von Feyenoord-Hooligans angegriffen. Unmittelbar vor der Partie gab es Auseinandersetzungen der Rotterdamer Polizei und Union-Anhängern. Einige wurde größtenteils aus unerfindlichen Gründen verletzt. Zudem ließ Feyenoord den Einlass so schleifen, dass hunderte (!) Union-Fans große Teile der Partie verpassten.

Dennoch gibt Union den Gästen für morgen 5200 Tickets ab. Den Verantwortlichen ist lieber, wenn die reisewütigen Niederländer im Stadion stehen und nicht draußen. Dennoch wird auf eine strikte Block- und Wegetrennung geachtet. Die Feyenoord-Fans, von denen viele als gewalttätig gelten, sollen mit der U-Bahn anreisen und werden dann durch den Olympiapark zum Gästeblock geleitet. Auch in Blickweite des Trainingsgeländes von Hertha BSC wurden Absperrgitter aufgestellt.

Die Union-Fans sollen dagegen mit der S-Bahn anreisen. Die Partie wird von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Union stellt 800 Ordner und damit so viele wie noch nie. Die Gastgeber hoffen, dass es am und im Stadion ruhig bleibt. Allerdings gab es schon Vorgeplänkel in der Innenstadt. In der Nacht zum Mittwoch bemalten zwei Niederländer die East Side Gallery über die Breite von 18 Metern mal zwei Metern mit dem Schriftzug "Feyenoord". Sie wurden festgenommen. Am Mittwochnachmittag verewigten sich dann erst Fans von Union und später Hertha auf dem Mauerstück. Im Kneipenviertel am Hackeschen Markt wurde am Abend Pyrotechnik von Rotterdam-Anhängern gezündet. Berlin stehen offensichtlich zwei heiße Nächte bevor.

Matthias Koch

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