Int. Fußball

Sinisa Mihajlovic im Alter von 53 Jahren verstorben

Ehemaliger Europapokalsieger verliert den Kampf gegen den Krebs

"Ungerecht und verfrüht": Trauer um Sinisa Mihajlovic

Sinisa Mihajlovic (1969-2022)

Sinisa Mihajlovic (1969-2022) IMAGO/AFLOSPORT

Wenn er in Strafraumnähe zum Freistoß antrat, war das beinahe wie ein Elfmeter. Sein gefürchteter linker Fuß machte Sinisa Mihajlovic schon bei Roter Stern Belgrad zur Legende, wo er fester Bestandteil der Europapokalsieger von 1991 war. Lange Jahre spielte der jugoslawische und serbische Internationale (63 Länderspiele, 10 Tore) daraufhin in Italien - für die Roma, Sampdoria Genua, Lazio und Inter.

In Italien machte er sich nicht nur einen Ruf als spielstarker Abwehrmann, sondern vor allem als Freistoßschütze: Noch immer gilt er als einer der besten Standardspezialisten aller Zeiten, in Italien teilt er sich mit Andrea Pirlo den Rekord von 28 direkt verwandelten Freistößen. Sowohl mit Lazio als auch mit Inter gewann er die Meisterschaft, mit den Römern gewann er auch noch den Europapokal der Pokalsieger sowie den UEFA Super Cup. 

Seine Stärke und seine Menschlichkeit sind ein Beispiel, das eine unauslöschliche Spur im italienischen und im Weltfußball hinterlässt.

Lorenzo Casini

Nach seinem Karriereende als Spieler wurde Mihajlovic umgehend Trainer, 2008 wurde der FC Bologna zu seiner ersten Station als Chefcoach. Dorthin kehrte er 2019 zurück - noch im gleichen Jahr verkündete er seine schwere Leukämie-Erkrankung. Trotz gesundheitlichen Unterbrechungen blieb der Serbe noch bis vor wenigen Monaten im Amt, bis der Verein ihn im September dieses Jahres entließ.

In den vergangenen Tagen hatte sich Mihajlovics Zustand rapide verschlechtert, sodass er in eine Klinik in Rom eingeliefert wurde. Dort hat der 53-Jährige den Kampf gegen den Krebs nun verloren.

Seine Familie bezeichnete den Tod in einem Statement als "ungerecht und verfrüht", gleichwohl dankte sie den behandelnden Ärzten. Lorenzo Casini, Präsident der Serie A, "trauert um eine Fußball-Ikone. Sein Talent als Fußballer und Trainer, seine Stärke und seine Menschlichkeit sind ein Beispiel, das eine unauslöschliche Spur im italienischen und im Weltfußball hinterlässt."

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