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Spaniens Keeper Unai Simon: Der Sonne gibt er für den Patzer nicht die Schuld

Spaniens Keeper "quälte" sich selbst

Unai Simons Patzer: Der Sonne gibt er nicht die Schuld

Nicht nur die Sonne war Zeuge: Unai Simon nach seinem Lapsus gegen Kroatien.

Nicht nur die Sonne war Zeuge: Unai Simon nach seinem Lapsus gegen Kroatien. picture alliance

Es war eine Szene auf dem Platz, die man eher so beiläufig verfolgt. 20. Minute, Spanien gegen Kroatien beim Spielaufbau, Pedri bekam den Ball in der Nähe der Mittellinie. Doch der 18-Jährige hatte einen Gegner im Rücken, so entschied sich Pedri für einen Rückpass zu Keeper Unai Simon - und Sekunden später bebte das Stadion auf einmal.

Denn Simon sprang das Leder über den Fuß und fand den Weg in die Maschen. Ein unerklärlicher Blackout, auch wenn sich der Bilbao-Keeper redlich Mühe gab, Licht ins Dunkel zu bringen. "Ich habe mich selbst ein wenig gequält und mir die Szene sechs oder sieben Mal angeschaut", verriet der 24-Jährige am Mittwoch. "Eine Erklärung habe ich aber nicht gefunden. Die Sonne hat mich nicht gestört." Er habe den Ball kontrollieren wollen, statt ihn wegzuschlagen. "Es war ein Unfall", sagte Simon.

Nach dem Lapsus dreht Simon auf - auch dank der Fans

Simon hat ihn verkraftet, das wurde schon während der 120 Minuten offensichtlich. Zwar musste er beim 5:3-Erfolg nach Verlängerung noch zweimal hinter sich greifen, blieb dabei aber schuldlos und zeigte außerdem mehrere hochklassige Paraden. Unter anderem bewahrte er sein Team in der Verlängerung vor einem Rückstand, als er gegen Hoffenheims Andrej Kramaric stark reagierte (96.).

Dass Simon schnell wieder in die Spur fand, lag auch am spanischen Publikum im dänischen Kopenhagen. "Der Beifall war ein Rausch", sagte er. Letztlich habe der Applaus ihm viel Energie gegeben und ihn sehr glücklich gemacht.

Am Ende wurde Simon dann noch ein wenig tiefsinnig. "Ich würde sagen, dass ich ein besserer Torwart bin als gestern und schlechter als morgen." Beweisen kann er das übermorgen. Am Freitag trifft die Enrique-Elf in St. Petersburg auf die Schweiz (18 Uhr).

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