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WM 2022: Umstrittene Bemerkung: ZDF will mit Sandro Wagner sprechen

ZDF kündigt Gespräch an

Umstrittene Bemerkung: Co-Kommentator Wagner sagt "Sorry"

ZDF-Experte Sandro Wagner.

ZDF-Experte Sandro Wagner. picture alliance / Lackovic

Deutschlands WM-Auftritt gegen Spanien hat für Sandro Wagner noch ein Nachspiel. Der ehemalige Nationalstürmer, der das 1:1-Unentschieden am Sonntagabend im Al-Bayt Stadium als Co-Kommentator von Oliver Schmidt im ZDF begleitete, musste sich wegen eines Satzes in der Schlussphase Kritik anhören, auf die inzwischen auch der Sender reagierte.

"Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans", hatte Wagner in der 79. Minute gesagt. "Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel." Damit meinte der Ex-Profi die in Katar und anderen Regionen der Arabischen Halbinsel traditionellen langen weißen Gewänder, Thawb genannt, die viele Männer auch in den WM-Stadien tragen.

ZDF: "Wir werden das besprechen"

Als sich bei Twitter einige Nutzer über Wagners respektlose - zum Teil als rassistisch aufgefasste - Worte beschwerten, reagierte das ZDF mit einem kurzen Statement: "Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert", erklärte der Sender. "Das darf es nicht. Wir werden das besprechen." Anderen Twitter-Usern dagegen ging die Kritik an Wagner zu weit.

Der TV-Experte ruderte inzwischen auch selbst zurück: "Es war ein unüberlegter Spruch mit einer unpassenden Bemerkung, die ich mir hätte sparen können", sagte er am Dienstag: "Wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat - sorry, das war null Komma null meine Absicht."

Am Sonntag hatte der 34-jährige Trainer der SpVgg Unterhaching die Übertragung des zweiten deutschen Gruppenspiels immer wieder mit einer Mischung aus flapsigen und fachlichen Kommentaren belebt. Als es kurz vor dem Anpfiff etwa darum ging, dass die deutsche Mannschaft nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Japan nun gegen Spanien mental eine Wagenburg errichten müsse, hatte er für Lacher gesorgt, als er einwarf, früher als Spieler immer "in der Wagner-Burg" gewesen zu sein, "meiner eigenen".

Im Spiel sprach er unter anderem nach einem Check von Antonio Rüdiger an der Torauslinie von einem "ganz normalen Zweikampf in Berlin-Wedding" oder kommentierte ein überragendes Dribbling von Jamal Musiala auf der rechten Seite mit den Worten: "Weltklasse durchgesetzt gegen zwei. Er hätte sogar abspielen können, aber hat gesagt: Nee, bevor ich dem Klostermann den Ball gebe, mache ich es lieber alleine."

jpe

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