Heute Abend stieg das wohl kürzeste "Spiel" in der Geschichte der UEFA. Um 22.45 Uhr war Anpfiff zwischen den U-19-Frauen-Nationalmannschaften Englands und Norwegens, kurz darauf war aber schon wieder Schluss. Es war die Folge eines schwerwiegenden Schiedsrichterfehlers.
Beim EM-Qualifikationsspiel beider Teams im nordirischen Belfast hatte am Samstag England beim Stand von 2:1 für die Norwegerinnen in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen, den Leah Williamson verwandelte. Doch weil eine Mitspielerin zu früh in den Strafraum gelaufen war, wurde das Tor zu Recht zurückgepfiffen.
Das Fatale: Statt den Elfmeter wiederholen zu lassen, entschied die deutsche Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichterin Marija Kurtes (28) auf Freistoß für Norwegen, das die restliche Nachspielzeit souverän herunterspielte. England protestierte und bekam Recht: Die UEFA sah sich gezwungen, eine Wiederholung der letzten Spiel-Sekunden für den späten Donnerstagabend anzuordnen - obwohl beide Teams ihr eigentlich letztes Spiel der Qualifikationsrunde schon vorher am Nachmittag absolvierten.
England fährt zur EM
Während Schiedsrichterin Kurtes umgehend die Heimreise vom Qualifikationsturnier in Nordirland antreten musste, wurde das Spiel am Donnerstagabend also mit dem Strafstoß wiederaufgenommen. Leah Williamson übernahm die Verantwortung und verwandelte zum 2:2-Ausgleich. 18 Sekunden nach dem Anstoß ertönte dann der Schlusspfiff. Die Engländerinnen feierten, sie fahren zur EM nach Israel. Norwegen aber auch - als bester Gruppenzweiter.