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UEFA berät über möglichen Ausschluss von Belarus

Auf der Tagung des Exekutivkomitees am 4. April

UEFA berät über möglichen Ausschluss von Belarus

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kündigte an, über einen möglichen Ausschluss von Belarus zu beraten.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kündigte an, über einen möglichen Ausschluss von Belarus zu beraten. IMAGO/PA Images

"Es ist seit langem die Absicht der UEFA, die Situation von Belarus bei der nächsten Sitzung unseres Exekutivkomitees zu erörtern", wird Ceferin in einem der dpa vorliegendem Schreiben zitiert. Der Brief ist an das EU-Parlament gerichtet. "Wir möchten ihnen versichern, dass die Situation in Belarus gründlich in sachlicher und rechtlicher Hinsicht geprüft wird", teilte der 55-jährige Slowene weiter mit.

Die nächste Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees findet am 4. April in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon statt. Einen Tag später wird dann der UEFA-Kongress eröffnet, auf dem sich Ceferin für seine dritte und letzte Amtszeit bewirbt. Seine Wiederwahl gilt als sicher, einen Gegenkandidaten gibt es nicht. 

Entscheidung über Ausschluss liegt "ausschließlich" beim UEFA-Exekutivkomitee

Zuvor hatten EU-Parlamentarier gefordert, wegen des russischen Angriffskrieges nicht nur Teams aus Russland, sondern auch aus Belarus auszuschließen. Dass von Präsident Alexander Lukaschenko autokratisch geführte osteuropäische Land gilt als enger Verbündeter Russlands. Lukaschenko steht wegen mangelnder Achtung der Menschenrechte und einem brutalen Unterdrückungssystem in der internationalen Kritik. Die UEFA beobachte die besorgniserregenden Entwicklungen, "die Sie in Ihrem Schreiben genannt haben", genau, schrieb Ceferin in dem Brief. Allerdings, so Ceferin, würden die diesbezüglich zu treffenden Entscheidungen "ausschließlich" in die Kompetenz des UEFA-Exekutivkomitees fallen.

Im UEFA-Exekutivkomitee sitzt aber auch der russische Vertreter Alexander Djukow. Der Präsident des russischen Fußballverbandes und Gazprom-Manager hat seinen Posten weiter inne, weil der Weltverband FIFA und die UEFA nur russische Mannschaften suspendierten. Der russische und belarussische Verband werden aber weiterhin als Mitglieder der UEFA und FIFA geführt.

Belarus in laufender EM-Qualifikation in Gruppe I

Die Nationalelf Belarus tritt in der aktuell laufenden EM-Qualifikation in der Gruppe I gemeinsam mit Andorra, Israel, Kosovo, Rumänien und der Schweiz an. Am Samstag (18 Uhr) empfängt Belarus zum Auftakt die Schweiz, am 2. Spieltag steht am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) das Gastspiel in Rumänien auf dem Programm. Wie es dann mit Belarus in der EM-Qualifikation weitergeht, entscheidet sich in Lissabon. Der 3. Spieltag wird erst Mitte Juni ausgetragen

jer, dpa