Wie im Hinspiel vor drei Wochen (6:0-Auswärtssieg, 4:0-Führung zur Pause) kaufte die Borussia den Gästen aus der Ukraine komplett den Schneid ab, zog den Matchplan konsequent durch und war spielerisch und geistig schneller als Schachtar. Ohne den dreifachen Hinspiel-Torschützen Plea in der Startelf hieß es zur Pause zwar "nur" 3:0 zur Halbzeit, dennoch stand letztendlich die nächste Gala gegen einen überforderten Gegner.
Sommer gefällt die "Power"
"Wir haben heute wieder unheimlich viel Power auf das Feld gebracht und sie dadurch früh gestoppt", analysierte es Yann Sommer treffend. Schachtars Zentrale wurde kein Raum zum Spielaufbau gewährt, stattdessen zog die Fohlenelf gerade über Florian Neuhaus und Stefan Lainer Angriff um Angriff auf und nutzte die Lücken in der Gäste-Abwehr aus.
Sommers Kollege Lars Stindl pflichtete seinem Keeper bei: "Mir gefällt, dass wir unsere Sache heute genau so gut und konzentriert gemacht haben wie im Hinspiel. Wir haben sehr, sehr hart gearbeitet, um dieses Jahr in diesem Wettbewerb dabei sein zu können und wissen jeden Abend zu schätzen."
Das dürfte insbesondere auch auf Stürmer Breel Embolo zutreffen, der mit dem 3:0 kurz vor der Pause seinen ersten Pflichtspieltreffer der Saison erzielte - per Fallrückzieher (45.+1). Zuvor hatte der Schweizer vermeintlich leichtere Übungen nicht in ein Tor ummünzen können, etwa in der 5. Minute auf Zuspiel von Neuhaus oder eine Viertelstunde später, als er aus 20 Metern nur den rechten Pfosten traf (21.).
Embolo: "Der Schwierigste geht rein"
"Die Erleichterung ist sehr groß", verriet Embolo. "Als Offensivspieler will man immer treffen. Es ist immer schöner, wenn dann auch ein Sieg herausspringt. Wie der Ball bei meinem Tor reinfällt, ist wieder typisch Breel, sagen sie jetzt in der Kabine: Der Schwierigste geht rein und die Einfachen wieder nicht."
Ganz gleich, ob einfach oder schwierig, Embolos Knoten ist geplatzt - nach dem unglücklichen Auftritt beim 1:1 gegen Augsburg zum gerade richtigen Zeitpunkt. Nach einer Reihe ausgelassener Chancen war die Borussia am Samstag noch mit dem späten Gegentreffer zum Ausgleich bestraft worden. Diese Gefahr bestand am Mittwochabend ob der Gladbacher Überlegenheit und Effizienz ohnehin zu keinem Zeitpunkt.
Gladbach überwintert in Europa - und will mehr
Zwei Spieltage vor Schluss ist somit klar, dass Mönchengladbach in Europa überwintert, denn die Mannschaft von Marco Rose kann nun nicht mehr Gruppenletzter werden. Das Minimalziel ist also erreicht, aufgrund der Gruppenkonstellation wollen die Fohlen jetzt aber natürlich ins Achtelfinale der Königsklasse einziehen. Die Chancen darauf stehen nicht so schlecht.
