Int. Fußball

Skandalpfiffe beim Afrika-Cup: Tunesiens Protest abgewiesen

0:1-Niederlage des Titelverteidigers gegen Mali bleibt bestehen

Tunesiens Protest abgewiesen - Skandal-Pfiffe wegen Hitzeschlag?

Schiedsrichter Janny Sikazwe im Gespräch mit dem erzürnten Nationaltrainer Tunesiens Mondher Kebaier (re.).

Schiedsrichter Janny Sikazwe im Gespräch mit dem erzürnten Nationaltrainer Tunesiens Mondher Kebaier (re.). picture alliance / AA

"Nach Prüfung des tunesischen Protestes und des Berichts der Spielleitung hat das Organisationskomitee beschlossen, den Protest der tunesischen Mannschaft abzulehnen und das Spiel mit 1:0 für Mali zu werten", teilte der afrikanische Fußball-Kontinentalverband CAF mit.

Der sambische Schiedsrichter Janny Sikazwe hatte die Partie in der Gruppe F gleich zweimal zu früh beendet. Der CAF-Schiedsrichterchef Essam Abd el-Fatah verteidigte den Unparteiischen im Gespräch mit ägyptischen Medien: Sikazwe sei durch die Hitze beeinträchtigt worden. "Die Wahrheit ist, dass Janny Sikazwe einen Hitzeschlag hatte und dehydriert war. Er hat völlig die Konzentration verloren", sagte er.

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Zunächst hatte Sikazwe in der 86. Minute beim Stand von 1:0 für Mali abgepfiffen, seinen Fehler nach Protesten der tunesischen Seite bemerkt, sich entschuldigt und mit Schiedsrichterball weiterlaufen lassen. Der endgültige Abpfiff der Begegnung im kamerunischen Limbe erfolgte dann jedoch nach 89:45 Minuten und damit mindestens 15 Sekunden zu früh - mehrere Spielunterbrechungen hätten zudem eine längere Nachspielzeit gerechtfertigt. Das Schiedsrichterteam musste unter dem Schutz von Sicherheitskräften das Spielfeld verlassen.

Tunesier bleiben aus Protest in der Kabine

Etwa eine halbe Stunde später, die Pressekonferenz war bereits in vollem Gange, schien das Spiel wieder aufgenommen zu werden. Die Malier mit den Bundesligaprofis Amadou Haidara von RB Leipzig und Diadie Samassekou (TSG Hoffenheim) kehrten auf das Spielfeld zurück, um die letzten Sekunden der regulären Spielzeit und eine mögliche Nachspielzeit zu bestreiten. Die Tunesier mit dem Kölner Ellyes Skhiri blieben jedoch in der Kabine.

bst/sid

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