Champions League

Tuchel erklärt das Erfolgsgeheimnis von "Underdog" Paris St. Germain

Warum es Paris ins Finale geschafft hat

Tuchel erklärt das Erfolgsgeheimnis von "Underdog" PSG

Dank an einen Superstar: Thomas Tuchel nach der Auswechslung von Kylian Mbappé.

Dank an einen Superstar: Thomas Tuchel nach der Auswechslung von Kylian Mbappé. Getty Images

Der Druck auf Tuchel war vor dem Halbfinale enorm, lechzen die Verantwortlichen von PSG doch seit Jahren nach der europäischen Krone. Jetzt ist sie erstmals zum Greifen nahe. "Es ist jetzt schwer, die Freude und Erleichterung zu zeigen. Ich bin k.o.", sagte der deutsche Coach im Interview mit "Sky" und man glaubte ihm. Die Anspannung Tuchels entlud sich während des Spiels schon in einem kurzen Disput mit Gegenüber Julian Nagelsmann und nach Abpfiff stellte er noch Athletiktrainer Daniel Behlau zur Rede. Doch darüber wollte Tuchel nach dem Sieg nicht mehr reden und langsam sickerte auch die Freude bei ihm durch, er wirkte zunehmend gelöst und erklärte das Erfolgsgeheimnis mit einer doch überraschenden Erkenntnis.

Die Neuzugänge

Ein Faktor auf dem Weg bis ins Finale seien die Neuzugänge gewesen. Mit Keylor Navas, Ander Herrera oder Pablo Sarabia habe man Typen dazugeholt, "die Erfahrung und Titel gesammelt haben. Sie bringen sich total ein in die Mannschaft, die haben nochmal für Klebstoff gesorgt." Nur einer davon stand übrigens in der Startaufstellung.

Die Schlüsselmomente

"Dann brauchst du auch Schlüsselmomente", weiß Tuchel. Und von denen gab es reichlich in der Saison von PSG. Gleich am ersten Spieltag zum Beispiel, als die Pariser ohne Mbappé und Neymar 3:0 gegen Real Madrid gewannen. Das Rückspiel gegen Dortmund (2:0) im Achtelfinale war auch so ein Moment. Dann natürlich noch das Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo mit zwei späten Toren (2:1). Das habe alles für Zusammenhalt und Glauben gesorgt.

Der Zusammenhalt

Ein dritter Faktor betrifft genau diesen Zusammenhalt, denn Paris ist eben nicht mehr nur ein Starensemble, sondern eine Mannschaft. "Wir haben die Mentalität von einer kleinen Mannschaft, aber wir sind keine kleine Mannschaft, weil wir große Spieler haben. Das ist wirklich bemerkenswert", erzählt Tuchel über den großen Teamgeist und überrascht mit einer Aussage: "Es fühlt sich an, als würdest du einen Underdog trainieren."

Es fühlt sich an, als würdest du einen Underdog trainieren.

Thomas Tuchel

Thilo Kehrer bestätigt im "Sky"-Interview, dass die Spieler sich auch fernab vom Training gerne treffen. "Was viele nicht wissen, wir sind dieses Jahr sehr zusammengerückt als Mannschaft und haben viel zusammen gemacht abseits vom Platz, das hat uns zusammengeschweißt, wir sind als Mannschaft näher zusammengerückt."

Neymar und Co. sind "uneitel"

Auf diese Weise hat das Team gezeigt, dass es nicht nur fußballerische Qualität hat, sondern einen Hunger und eine Verbissenheit entwickelt. "Uneitel", nennt Tuchel Neymar und Co. "Das ist gut", freut sich der 46-Jährige, dass "Giftigkeit und Galligkeit" neben der hohen Fußballkunst in dieser Saison auf den Rasen gebracht wurde.

Am Mittwoch schauen sich alle zusammen die Partie zwischen dem FC Bayern und Olympique Lyon an. "Ich werde das Spiel morgen echt genießen", freut sich Tuchel und wünscht sich lieber keinen Endspielgegner. Allerdings rechnet er mit den Bayern, die für ihn der klare Favorit sind.

tru