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NFL-Legende Jim Brown stirbt mit 87 Jahren

Running Back der Cleveland Browns ist vestorben

Trauer um All-Time-Great: Browns ungewöhnlicher Weg endet "friedlich"

Wurde 87 Jahre alt: Jim Brown.

Wurde 87 Jahre alt: Jim Brown. AFP via Getty Images

Es ist ungewöhnlich, wenn Sportler auf dem Zenit ihres Schaffens abdanken, aber es passiert. So auch einst im Fall von Footballer Jim Brown. Zwischen 1957 und 1965 sorgte der Running Back in der NFL für Furore, stellte zahlreiche Rekorde auf und wurde in seiner letzten Saison zum MVP der Liga gewählt. Ein Jahr zuvor hatte er noch die Cleveland Browns zur Meisterschaft geführt - bis heute ist es die letzte des Franchise. Und bis heute gilt Brown als einer der besten Running Backs, die je auf dieser Erde wandelten.

"Meine Arme waren mein Schutz und meine Waffen", sagte Brown einst in einer NFL-Doku und bezog sich damit auf seine Spielweise, die ihm große Popularität bescherte. Seine Gegenspieler schob er teilweise wie ein Bulldozer weg und trug so auch maßgeblich dazu bei, dass die NFL auf den kleinen Bildschirmen immer beliebter wurde. Gleichzeitig ebnete er den zahlreichen schwarzen NFL-Profis den Weg.

Clevelands Nummer 32, die seit 1971, dem Jahr, in dem er in die Hall of Fame aufgenommen wurde, nicht mehr vergeben wird, galt als resolut, kompromisslos und gnadenlos. Trotz seiner kraftraubenden Spielweise fiel Brown nie aus, er machte 118 Spiele in Folge für die Browns. Müßig zu fragen, ob in Cleveland weitere Meisterschaften dazugekommen wären, wäre er dem Team erhalten geblieben.

Einsatz für Benachteiligte

Der Sportler hatte damals aber andere Pläne, er wechselte das Glanzlichtgewitter der Sportwelt gegen den Glamour und den Glanz der Filmwelt. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens entschied sich Brown, Schauspieler werden zu wollen - und das tat er dann auch. Im Laufe der Jahre wirkte er in über 30 Filmen mit, darunter Klassiker wie "Das dreckige Dutzend", "Running Man", "Mars Attacks" oder "An jedem verdammten Sonntag".

Der große Erfolg auf der großen Leinwand blieb ihm persönlich aber verwehrt, da er meist nur in Nebenrollen zum Zug kam. Auf einer anderen Ebene hatte er aber durchschlagenden Erfolg: Brown zählte zu den prominenten Gesichtern der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre, die sich für die schwarze Minderheit in den USA einsetzte.

Es gab auch eine dunkle Seite

Für die Rechte benachteiligter Gruppen setzte Brown sich im Laufe der Jahre immer wieder ein. So setzte er sich gegen Gang-Gewalt ein und für benachteiligte Jugendliche. Brown hatte aber auch eine dunkle Seite, davon zeugen einige Festnahmen - meist wegen Gewalt gegen Frauen, so auch 1999, als seine Ehefrau Monique den Notruf tätigte, nachdem er ihr Auto demoliert und sie bedroht hatte.

Es kam zu einem Prozess, bei dem sie ihre Aussage aber revidierte. Wegen häuslicher Gewalt wurde er folglich nicht verurteilt, sehr wohl aber wegen Vandalismus. Er musste schließlich für sechs Monate ins Gefängnis, weil er sich weigerte, zu einer Beratung wegen häuslicher Gewalt zu gehen.

In den vergangenen Jahren war es ruhig um Brown geworden. Nun "verschied er friedlich im Beisein seiner Frau Monique", wie es in der Mitteilung hieß. 

drm

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