DFB-Pokal

Toppmöller: "Es war mir egal, wer auf der anderen Seite war"

Eintracht-Trainer kennt die Rolle des Außenseiters gut

Toppmöllers Perspektivwechsel: "Es war mir egal, wer auf der anderen Seite war"

Weiß, was ihn in Leipzig erwartet: Eintracht-Coach Dino Toppmöller 

Weiß, was ihn in Leipzig erwartet: Eintracht-Coach Dino Toppmöller  IMAGO/Eibner

Endlich: Fünf Wochen Vorbereitung sind zu Ende. Dino Topmöller ist die "große Vorfreude" auf sein erstes Pflichtspiel mit der Eintracht anzusehen. Der 44-jährige Fußballehrer erwartet einen "heißen Tanz" und begegnet dem kleinen Leipziger Traditionsverein mit großem Respekt.

Man müsse "hochkonzentriert an die Sache rangehen", Lok Leipzig sei eine Mannschaft, die die letzten Jahre in der Regionalliga Nordost immer oben mitgespielt hat. Außerdem haben sie eine erfolgreiche Vorbereitung hinter sich. "Man sieht, dass dort gute Arbeit gemacht wird", urteilt Topmöller.

Bei allem Respekt: Das Weiterkommen ist Pflicht

Bei der Gegnervorbereitung haben der neue SGE-Coach Toppmöller und sein Team keinen Unterschied zum Bundesliga-Alltag gemacht.

Seine Mannschaft hat der Trainer vor Djamal Ziane (31) gewarnt, dem Torschützenkönig der vergangenen Regionalliga Nordost-Saison (18 Treffer in 29 Partien). Die Leipziger hätten zudem "viel Tempo auf den Flügeln, eine gute Struktur im Ballbesitz, sind defensiv stabil und offensiv sehr variabel", analysiert Toppmöller. In Frankfurt sei man "gewappnet für einen guten Gegner".

Allen Lobeshymnen zum Trotz ist dennoch klar: Leipzig ist nach wie vor nur Regionalligist und definitiv eine Pflichtaufgabe für die Hessen.

Als Außenseiter die Initiative ergreifen - auch in Mailand

Die Rolle des Underdogs kennt der Frankfurter Trainer selbst nur zu gut. In Luxemburg führte er Düdelingen 2018 sensationell in die Europa League. Die Gegner hießen dort AC Mailand, Olympiakos Piräus und Betis Sevilla - und hatten vom Klub aus der 20.000-Einwohner-Stadt zuvor - wenn überhaupt - nur sehr wenig gehört.

"Es war mir egal, wer auf der anderen Seite war, am Ende des Tages geht es immer darum, mutig zu sein und selbst die Initiative zu ergreifen", blickt Toppmöller zurück. Die Rechnung ging damals auf: Im Heimspiel gegen Sevilla holten die Luxemburger einen Punkt (0:0), beim 2:5 in Mailand zeigten sie sich mutig und führten zwischenzeitlich mit 2:1.

Dasselbe erwartet er von den Leipzigern: "Es wird bestimmt Phasen geben, in denen Lok versucht, uns unter Druck zu setzen. Aber wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden." Trotz einer durchwachsenen Vorbereitung mit zwei Niederlagen gegen Regionalligisten blickt der Trainer zuversichtlich Richtung erstes Pflichtspiel und sieht eine gute Entwicklung in der Mannschaft, betont jedoch auch: "Es ist extrem wichtig, die Entwicklung dann auch auf den Platz zu bringen, denn das ist es, was am Ende bewertet wird."

Die Qual der Wahl in der Startelf

Randal Kolo Muani

Wechselgerüchte hin oder her: Eintracht-Trainer Dino Toppmöller setzt voll auf Randal Kolo Muani. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Toppmöller kann bei seinem ersten Pflichtspiel als Eintracht-Coach auf alle Spieler zurückgreifen, auch der kurzzeitig krankheitsbedingt ausgefallenen Eric Junior Dina Ebimbe und Kapitän Sebastian Rode (Wadenverletzung) sind wieder ins Training zurückgekehrt. Angesichts des prall gefüllten Kaders tut er sich bei der Wahl der Startelf nicht besonders leicht: "Es fällt immer schwer, vor allem wenn du die Qual der Wahl hast, weil alle fit sind und fast alle die komplette Vorbereitung mitgemacht haben."

Mit von der Partie ist selbstverständlich auch der begehrte Top-Stürmer Randal Kolo Muani. Die nahezu täglich aufkommenden Nachrichten rund um einem möglichen Wechsel des Franzosen zu Paris Saint-Germain blendet Toppmöller aber aus. "Ich fokussiere mich auf die Dinge, die ich in der Hand habe, und das ist die Arbeit mit der Mannschaft, Kolo ist ein wichtiger Bestandteil davon", so der Trainer.

Till Kemmerling

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