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Togo sagt wohl ab

Drei Todesopfer - Adebayor auf Heimreise

Togo sagt wohl ab

Kossi Agassa

"Jetzt ist es, als würde man in den Krieg ziehen": Togos Torhüter Kossi Agassa. imago

"Wir sind gekommen, um ein Fußball-Fest zu feiern, aber jetzt ist es, als würde man in den Krieg ziehen", sagte Agassa. Verschiedene Medien berichten bereits, dass der Rückzug Togos von dem Turnier schon beschlossene Sache sei.

"Die angolanischen Organisatoren sollten sich überlegen, den Wettbewerb abzusagen. Es ist ein Akt der Barbarei, während wir hier eigentlich den afrikanischen Fußball feiern wollen. Das war Krieg. Die Organisatoren scheinen das nicht ernst zu nehmen", sagte Nationaltrainer Hubert Velud, den eine Kugel am Arm erwischte. Mittelfeldspieler Alaixys Romao erklärte, Togo werde "versuchen, die anderen Mannschaften unserer Gruppe zum Turnierboykott zu überreden".

Adebayor verlässt Angola

Togos Starstürmer Emmanuel Adebayor hat Angola bereits verlassen. Adebayors Verein Manchester City teilte mit, Afrikas Fußballer des Jahres 2008 habe die Heimreise angetreten. Adebayor sei "froh, noch am Leben zu sein". Ihm werde so viel Zeit wie nötig gegeben, um die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.

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Unterdessen wurde bekannt, dass insgesamt drei Menschen verstorben sind. Während die togolesische Regierung zunächst mitgeteilt hatte, nur der Busfahrer sei ums Leben gekommen, war in anderen Berichten von mehr Todesopfern die Rede. Torhüter Agassa sagte France-Info, bei dem Anschlag seien drei Mitglieder der togolesischen Delegation gestorben. Außer dem Fahrer sind noch ein Assistenz-Trainer und der Pressesprecher ihren Verletzungen erlegen.

Vorwürfe gegen Togo

Das Organisationskomitee des Afrika-Cups (COCAN) erhob indes schwere Vorwürfe gegen die Togolesen. "Die Regeln waren eindeutig: Kein Team sollte mit dem Bus anreisen. Ich weiß nicht, was Togo bewogen hat, es trotzdem zu tun", sagte Virgilio Santos: "In der Stadt hätte es diesen Vorfall niemals gegeben." FIFA-Präsident Joseph S. Blatter sprach den Opfern seine "allerhöchste Anteilnahme" aus und forderte einen ausführlichen Bericht an.