Das Hinspiel gegen den FC Sevilla war eine Initialzündung für zwischenzeitlich vier Siege am Stück und so ist die Stimmungslage vor dem Rückspiel bei Borussia Dortmund deutlich entspannter als noch vor rund drei Wochen. Dennoch geht es am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die Spanier um viel, weiß Kapitän Marco Reus: "Der Einzug in die nächste Runde würde uns jede Menge bedeuten. Das würde uns stolz machen, weil wir es in den letzten Jahren nicht geschafft haben. Und das ist Ansporn genug für jeden."
Das würde uns stolz machen, weil wir es in den letzten Jahren nicht geschafft haben. Und das ist Ansporn genug für jeden.
Marco Reus
Nach dem 3:2-Sieg in Andalusien ist die Dortmunder Ausgangslage gut, erstmals seit 2017 wieder ein Champions-League-Viertelfinale zu erreichen. Damals scheiterte das Team unter Thomas Tuchel an Monaco, überschattet vom Bombenanschlag auf die Mannschaft vor dem Hinspiel. Der Einzug in die nächste Runde würde der Borussia neben dem Prestige, wieder zu den besten acht Teams Europas zu gehören, auch 10,5 Millionen Euro zusätzliche Prämiengelder einbringen. Angesichts eines Verlusts von 26 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres wäre das ein Segen. "Es bietet sich eine riesige Chance für uns, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich", sagte Sportdirektor Michael Zorc dem kicker bereits am Sonntag.
Allerdings plagen den BVB Personalsorgen. Dass der zuletzt so formstarke Jadon Sancho wegen einer Muskelverletzung ausfällt, war bereits am Sonntag bekanntgeworden, bei Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna ist ein Einsatz zumindest noch möglich. Beide standen beim Vormittagstraining nicht auf dem Platz. "Bei ihnen ist es eine Frage von Tagen, aber sind es drei, vier, fünf oder sieben?", fragt Trainer Edin Terzic: "Wir geben die Hoffnung nicht auf."
Terzic über Haaland: "Wir gehen davon aus, dass er dabei sein wird"
Erling Haaland, der im Spitzenspiel bei Bayern München am Samstag (2:4) zur Schonung bereits nach 60 Minuten ausgewechselt wurde, trainierte dagegen mit. "Ihm geht es soweit ganz gut", verrät Terzic. Der in München erlittene Schlag auf die Ferse beeinflusse den Norweger nicht: "Wir gehen davon aus, dass er dabei sein kann." Danach winkt dem Stürmer aber etwas Schonung: "Er gibt immer 100 Prozent. Wir haben ein Auge darauf, um Verletzungen zu vermeiden. Lieber verzichten wir ein paar Minuten im Spiel auf ihn als wochenlang." Auch Thorgan Hazard, der am Montag nicht mit Ball arbeitete, sondern nur lief, ist bereit und könnte erneut Sancho vertreten.
Terzic erwartet von Sevilla eine Reaktion
Trotz des Hinspielsiegs warnt Terzic seine Profis vor dem Gegner. "Es wird keine einfache Aufgabe. Wir wussten immer, dass wir zwei gute Spiele brauchen." Vergangene Saison schied der BVB nach einem 2:1 gegen Paris St. Germain noch aus. "Da haben wir am eigenen Leib gespürt, dass eine gute Leistung nicht reicht." Sevilla, glaubt Terzic, "wird ein anderes Gesicht zeigen und noch besser spielen." Die Lösung: "Wir müssen entsprechend auch besser spielen als in Sevilla." Dass der Gegner zuletzt etwas schwächelte sei da kein Hinweis: "Sie sind in einer Phase, wo die Ergebnisse nicht so gut waren. Aber das haben wir vor dem Hinspiel auch erlebt. Ich erwarte, dass Sevilla eine ähnliche Reaktion zeigen wird."
Dass die Gäste einen Rückstand aufholen müssen und womöglich eine etwas riskantere Spielweise wählen, änderte "nichts an unserer Herangehensweise", sagt Reus: "Wir wollen genauso auftreten wie in Sevilla und mit gesunder Aggressivität selbst gefährlich werden."
