Das Impftempo in Deutschland hat in den vergangenen Wochen zugenommen, die Priorisierung fiel zudem in einigen Bundesländern bereits weg - und diese Entwicklung ist auch der deutschen Nationalmannschaft zugutegekommen. Es sei zwar noch kein Spieler des Kaders durchgeimpft, im Tross gebe es aber "einen erwähnenswerten Anteil von zumindest einmal oder teilweise auch zweimal Geimpften", sagte Teamarzt Prof. Dr. Tim Meyer am Freitag in Seefeld/Tirol. Dies erhöhe - neben den ohnehin strengen Schutzmaßnahmen - die Sicherheit innerhalb der Blase, die der DFB um den EM-Tross gebildet hat.
Weitere Impfungen sind in den kommenden Wochen nicht vorgesehen, dies sei während des Turniers nicht sinnvoll. "Ich halte das für zu gefährlich angesichts der denkbaren Nebenwirkungen", sagte Meyer, der betonte, dass man sich angesichts der begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe an die Reihenfolge halten müsse, "auch als Nationalspieler". Geschlossene Impfungen, wie sie zuletzt etwa die Nationalmannschaften von Belgien und Italien durchgeführt hatten, seien in Deutschland nicht vorgesehen. Nur das Olympia-Aufgebot bilde aufgrund des übergeordneten Interesses eine Ausnahme.
Der DFB-Tross bezog am Freitag das EM-Quartier in Seefeld/Tirol. Am Nachmittag hatte Bundestrainer Joachim Löw das erste Training angesetzt. 19 Spieler nahmen daran teil. Jamal Musiala arbeitete aufgrund von muskulären Problemen in der Hüfte individuell im Fitnesszelt. Die vier Champions-League-Finalisten Ilkay Gündogan (Manchester City), Timo Werner, Antonio Rüdiger und Kai Havertz (alle FC Chelsea) sowie Toni Kroos (Corona-Erkrankung) und Leon Goretzka (Reha nach Muskelverletzung) stoßen erst in den kommenden Tagen zum Team.
