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Südkorea? Da war doch was! DFB-Plfichtaufgabe mit Risiko

Nur bei einem Sieg geht es sicher weiter

Südkorea? Da war doch was! Deutschlands Pflichtaufgabe mit Risiko

Fokus auf das Gruppenfinale: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Fokus auf das Gruppenfinale: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Getty Images

Von der WM aus Australien berichtet Jim Decker

Die Sonne war längst untergegangen und der Mond hing wie eine große Kugel über Brisbane, doch Martina Voss-Tecklenburg ließ sich von der Romantik beim Abschlusstraining im Stadion "Perry Park" nicht anstecken. Die Bundestrainerin scherzte, lachte und zeigte sich mit ihrem Trainerteam bei bester Laune.

Vorschau

Ob sie einfach gut drauf war oder eine Botschaft entweder an die aufmerksam beobachtenden Journalisten gleich hinter dem Zaun oder ihre sich gerade aufwärmenden Spielerinnen senden wollte - egal. Vor dem alles andere als unbedeutenden Vorrunden-Abschluss der deutschen Nationalelf bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland machte Voss-Tecklenburg nicht den Eindruck, als belaste sie die Situation besonders.

Deutschland ist der Favorit - mal wieder

Dabei ist das Ausscheiden noch vor dem Achtelfinale durchaus möglich: Gelingt der DFB-Auswahl kein Sieg am Donnerstagabend australischer Zeit, kommt es auch auf das Ergebnis des Duells Marokko gegen Kolumbien an. "Der Druck gehört auch immer ein bisschen dazu, um seine Leistung abzurufen. Wenn man zu locker ins Spiel geht, wird das auch nix", sagte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf. Und Druck hat die Mannschaft unter den Voraussetzungen wirklich genug.

Denn gegen die Asiatinnen ist Deutschland der Favorit - mal wieder. Gegen Marokko war der Unterschied der Ansprüche haushoch, gegen Kolumbien groß genug, um sich nach dem 1:2 ein wenig blamiert zu haben. Jetzt ist die Sache erneut glasklar. Aber das heißt ja nichts.

Trainerfuchs Colin Bell

"Es ist spannend für uns, weil sie drei unterschiedliche Systeme spielen können. Sie pressen sehr selten, aber vielleicht überraschen sie uns", analysierte Voss-Tecklenburg und sagte mit Blick auf den lange in Deutschland tätigen Trainer Südkoreas: "Colin Bell ist ja ein Trainerfuchs und er weiß schon, dass er uns vielleicht überaschen kann. Klar hat Südkorea im zweiten Spiel nicht die beste Leistung gebracht, aber sie sind zu viel mehr in der Lage."

Das Warnen vor dem Gegner hat gute Tradition im Fußball, aber komplett starkreden will die Bundestrainerin den Underdog dann doch nicht, zurecht. "Es hat nicht die ganz große Relevanz wie der Gegner agiert, weil wir wissen, dass sie uns Räume geben, die unabhängig davon sind, ob sie jetzt im 5-3-2-System oder 4-1-4-1 spielen. Wir haben trotzdem unsere Mittel dagegen", betont Voss-Tecklenburg.

Aus der Pflichtaufgabe Südkorea muss Deutschland nun einen Triumph gegen Südkorea machen. Das wird nur mit einem überzeugenden Auftritt gelingen. Und Blamagen gegen Südkorea, Sekunde, da war doch was. 2018 bei der Männer-WM, da war die Nationalelf ebenfalls nach zwei Partien Gruppenzweiter.

Ein Sieg gegen Südkorea hätte für das Weiterkommen gereicht, am Ende verlor die Elf von Jogi Löw 0:2 - und schied in der Vorrunde aus. Der Unterschied: In Australien ist das Torverhältnis des DFB deutlich besser als damals. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen.

Martina Voss-Tecklenburg (Deutschland, Bundestrainerin) gestikuliert, AUS, Training DFB Frauen Nationalmannschaft Deutschland, FIFA Frauen Fussball Weltmeisterschaft Australien 2023, 31.07.2023 AUS, Training DFB Frauen Nationalmannschaft Deutschland, FIFA Frauen Fussball Weltmeisterschaft Australien 2023, 31.07.2023 Tuggerah *** Martina Voss Tecklenburg Germany, national coach gestures, AUS, training DFB womens national team Germany, FIFA Womens World Cup Australia 2023, 31 07 2023 AUS, training DFB womens national team Germany, FIFA Womens World Cup Australia 2023, 31 07 2023 Tuggerah Copyright: xEibner-Pressefoto Memmlerx EP_MMR

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