Nach 1998/99, 1999/2000 und 2000/2001 versucht der SK Sturm Graz heuer, ein viertes Mal den Sprung in die Gruppenphase der Champions League zu schaffen. Bei den letzten drei Versuchen 2002, 2011 und 2018 scheiterten die Steirer aber frühzeitig, auch heuer ging der Start in der dritten Qualifikationsrunde mit der 0:1-Niederlage gegen den ukrainischen Vertreter Dynamo Kiew nicht erfreulich los. Im polnischen Lodz, in das die Ukrainer aufgrund des russischen Invasionskrieges derzeit ausweichen müssen, war für Christian Ilzer und sein Team trotz phasenweise guter Chancen am Ende nichts zu holen, weswegen man im Heimspiel unter Zugzwang steht, um nicht zum vierten Mal in Folge frühzeitig die Träume von der Königsklasse begraben zu müssen.
Champions-League-Qualifikation
Doch am Wochenende beim 1:1-Remis gegen die SV Ried konnte man trotz Überzahl nicht die erhoffte Motivation tanken und verpasste es nach dem 2:1-Achtungserfolg gegen Meister Red Bull Salzburg, im Ligabetrieb nachzulegen. Zwar schonte Cheftrainer Ilzer für das anstehende Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation sechs Stammkräfte, dass man es in Ried trotz einem Mann mehr und statistisch klarer Überlegenheit am Platz nicht zu drei Punkten brachte, hat dem Grazer Aufschwung einen kleinen Kratzer verpasst. Sollte man sich allerdings im Rückspiel gegen Kiew durchsetzen und den Einzug ins Play-off schaffen, wäre der kleine Ausrutscher zu verschmerzen.
Kiew mit frischen Kräften
Zumal der Einzug in die nächste Runde der CL-Qualifikation neben dem sportlichen Aspekt auch finanziell einen netten Beigeschmack hätte. Die Prämie bei einem möglichen Aufstieg würde bei rund fünf Millionen Euro liegen, zudem dürfte man sich auf zwei Duelle gegen einen europäischen Topklub einstellen. Aktuell würde dieser wohl Benfica Lissabon heißen, konnte der Tabellendritte der abgelaufenen Saison in Portugal doch sein Hinspiel gegen den dänischen Vertreter FC Midtjylland klar mit 4:1 für sich entscheiden.
Doch im Gegensatz zu den Grazern konnte sich Kiew voll und ganz auf das Rückspiel in der steirischen Hauptstadt konzentrieren, da der Ligabetrieb in der Ukraine erst Ende August wieder starten soll. Mit dementsprechend frischen Kräften wird die von Mircea Lucescu gecoachte Mannschaft in Graz nach der letztjährigen Teilnahme an der Königsklasse, erneut um den Einzug in die nächste Runde kämpfen.
Verzichten muss man aus Sicht von Sturm dabei weiterhin auf die Dienste von Routinier Jakob Jantscher, der nach seiner Wadenverletzung seit dem ersten Pflichtspiel der Saison im ÖFB-Cup nicht mehr zum Einsatz kam, zuletzt aber große Fortschritte in Richtung Comeback gemacht hat. Gegen Ried kam ein Einsatz aber noch zu früh und auch beim Rückspiel gegen Kiew wird es für den Grazer-Topscorer der vergangenen Saison noch nicht reichen.
