Regionalliga

"Stolz wie Oskar": 1860 gewinnt das kleine Derby

München: Großer Andrang beim Duell der Zweitvertretungen

"Stolz wie Oskar": 1860 gewinnt das kleine Derby

Durfte sich am Mittwochabend über den Derbysieg freuen: 1860-II-Coach Torsten Fröhling, hier mit Manuel Bühler.

Durfte sich am Mittwochabend über den Derbysieg freuen: 1860-II-Coach Torsten Fröhling, hier mit Manuel Bühler. imago

Aufgrund des großen Zuschauerandrangs begann das Spiel mit 15-minütiger Verspätung. Dann lief lief zunächst alles nach Plan des FC Bayern - auch wenn es gleich zu Beginn eine Unterbrechung gab, weil Pyrotechnik auf das Spielfeld flog. Der Nachwuchs des Rekordmeisters bestimmte im ersten Durchgang insgesamt die Partie und ging verdient in Führung. Nach einer Unachtsamkeit von 1860-Verteidiger Manuel Bühler schnappte sich Julian Green den Ball und bediente im Zentrum Alessandro Schöpf, der das Leder in der 19. Minute exakt oben rechts ins Netz platzierte. Der FC Bayern gestaltete die erste Hälfte überlegen, auch wenn es im Passspiel die eine oder andere Unsicherheit gab.

Das sprach Trainer Erik ten Hag in der Pause auch an, der seine Mannschaft anhielt, bei allem Engagement leichte Fehler zu vermeiden. Doch gleich in der 47. Minute unterlief Rico Strieder ein solcher grober Schnitzer. Stephane Mvibudulu kam an die Kugel, bediente Liridon Vocaj, der sicher zum Ausgleich vollendete. Mvibudulu war auch maßgeblich am Siegtor der Löwen beteiligt, als er aus der eigenen Hälfte den Ball nach vorne trug und nach einem Doppelpass mustergültig auf Mike Ott querlegte. Der kleine Angreifer hatte keinerlei Mühe, aus kurzer Distanz zu seinem elften Saisontor zu vollenden (68.). Den "Roten" gelang die Wende nicht mehr. Trauriger Schlusspunkt der Partie war ein überharter Einsatz von 1860-Verteidiger Christoph Rech, der in der Nachspielzeit an der Mittellinie den eingewechselten Tobias Schweinsteiger attackierte und zu Recht des Feldes verwiesen wurde.

Geht raus, zeigt den 10.000 Fans Leidenschaft, Wille und Mut. Wenn ihr dann verliert, wird euch das keiner krumm nehmen.

Torsten Fröhling

"Es ist einfach schön, so ein Derby zu gewinnen. Ich bin stolz wie Oskar auf die Truppe", freute sich Löwen-Coach Torsten Fröhling nach der Partie. Nach einer zaghaften ersten Hälfte hatte er sein Team in der Pause auf Kurs gebracht: "Geht raus, zeigt den 10.000 Fans Leidenschaft, Wille und Mut. Wenn ihr dann verliert, wird euch das keiner krumm nehmen", gab er seine Worte aus der Halbzeitansprache wieder. Bayern-Trainer ten Hag dachte nach der Pleite schon weiter und hofft auf einen Lerneffekt: "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Derby mit Emotionen angehen sollen, aber dabei den Kopf behalten müssen. Das ist uns nicht gelungen. Wir müssen daraus lernen, wenn wir die Meisterschaft gewinnen wollen."

Polizei meldet 19 Festnahmen

Die Rivalität zwischen den beiden Klubs drückte sich auch außerhalb des Spielfelds aus. Bereits vor dem Spiel zündeten Anhänger beider Vereine Bengalos, zudem wurde der Mannschaftsbus des FC Bayern mit Flaschen beworfen. Auch im Stadion wurde von Zuschauern Pyrotechnik eingesetzt. Zudem sei es rund um das Derby zu mehreren Schlägereien gekommen, teilte die Polizei mit. Zwei Menschen seien verletzt worden, insgesamt 19 Personen wurden festgenommen.