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Stefan Skrbo im Interview: "Die WSG ist ein gutes Sprungbrett"

Der 21-Jährige im kicker-Gespräch

Stefan Skrbo: "Die WSG ist ein gutes Sprungbrett"

Stefan Skrbo erzielte am vergangenen Wochenende sein erstes Bundesliga-Tor.

Stefan Skrbo erzielte am vergangenen Wochenende sein erstes Bundesliga-Tor. GEPA Pictures

Stefan Skrbo blickt auf bewegte Monate zurück: Erst im Sommer von den Amateuren der WSG Tirol zu den Profis befördert, zählt der 21-Jährige bei den Tirolern mittlerweile zum Stammkader. Im September feierte Skrbo gegen Red Bull Salzburg sein Bundesliga-Debüt, nur zwei Monate später lief er zum ersten Mal für die österreichische U-21-Nationalmannschaft auf. "Ich habe nicht erwartet, dass es so schnell geht. Derzeit läuft es gut. Ich hoffe, dass es so weitergeht", zeigt sich Skrbo im Gespräch mit dem kicker von seiner Entwicklung selbst überrascht.

20. Spieltag

Am vergangenen Wochenende erzielte der Mittelfeldmann beim 2:2-Unentschieden gegen den SK Sturm Graz sein erstes Tor in der höchsten heimischen Spielklasse, insgesamt ist Skrbo mit seiner Bilanz aber nicht zufrieden: "Ich muss definitiv doch mehr Tore schießen. Ich spiele recht offensiv und daher verlange ich von mir noch den einen oder anderen Treffer mehr."

Skrbo mit guten Erinnerungen an Ried

Ohnedies geht Skrbo, der als als eines der größten Talente in der Bundesliga gilt, mit sich selbst hart ins Gericht: "Ich weiß, was ich kann und habe das bis jetzt ganz okay gemacht. Ich würde aber nicht sagen, dass ich herausragend gespielt habe." Dennoch: Mit vier Vorlagen ist der 21-Jährige hinter Leon Klassen (sechs) der zweitbeste Assistgeber der WSG, 75 Prozent dieser Bilanz stammen vom 4:2-Heimsieg über die SV Ried.

"Das war ein unglaubliches Gefühl. Das war ein bisschen überraschend, weil es bei meinem Startelfdebüt war. Ich bin froh, dass es so gelaufen ist", erinnert sich Skrbo an das erste Saisonduell mit den Innviertlern. Am Samstag kommt es in Oberösterreich nun zum Wiedersehen der beiden Teams, ein Sieg ist für die derzeit zehntplatzierte WSG Pflicht, um die kleine Chance auf das obere Play-off zu wahren.

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"Man muss realistisch sein. Das wird sehr schwer", meint Skrbo hinsichtlich einer möglichen Meistergruppen-Teilnahme. Der Rückstand auf Rang sechs beträgt drei Spieltage vor Ende des Grunddurchgangs vier Zähler, gänzlich aufgeben will Skrbo die Hoffnung aber noch nicht: "Wenn wir gegen Ried einen Sieg holen - wovon ich ausgehe -, hätten wir gegen Rapid ein geiles Spiel." Am letzten Spieltag bekommen es die Tiroler auswärts mit Hartberg zu tun - neben Ried und Rapid ein weiterer direkter Konkurrent im Kampf um die Top Sechs.

"Ich hoffe, dass ich so oft wie möglich treffe und der Mannschaft weiterhelfen kann. Vor allem jetzt, wo es am wichtigsten ist", gibt Skrbo seine Ziele für die kommenden Spiele preis. Ziele hat der Youngster auch für den weiteren Verlauf seiner Karriere einige: Neben dem Sprung in die österreichische Nationalmannschaft zählt auch ein Wechsel in eine der fünf besten Ligen der Welt - also nach England, Spanien, Italien, Deutschland oder Frankreich - dazu. Skrbo: "Ich mache das Schritt für Schritt. Man kann von der WSG nicht gleich in eine Top-Liga gehen."

Silberberger zügelt Skrbo

"Die WSG ist ein gutes Sprungbett. Ich bekomme hier meine Chancen und gebe immer 100 Prozent. Aktuell denke ich zwar nicht an andere Vereine, aber natürlich hoffe ich darauf, irgendwann noch weiter oben spielen zu können", erklärt Skrbo. Dass er überhaupt von den besten Ligen der Welt träumen darf, hat Skrbo auch Cheftrainer Thomas Silberberger zu verdanken. Von verfrühter Euphorie hält der 48-Jährige aber nichts. "Wenn die Medien ihn fürs Nationalteam fordern, wird er von mir einen Tritt in den Allerwertesten kriegen, wenn er jetzt nicht genauso weitermacht", warnte Silberberger bereits im September.

Skrbo selbst lobt den WSG-Coach in höchsten Tönen: "Ich habe mit dem Trainer ein gutes Verhältnis. Das ist bei der ganzen Mannschaft der Fall. Er macht seinen Job richtig gut und gibt jedem die Chance, sich zu beweisen." Den Hauptgrund für seine zahlreichen Einsätze sieht Skrbo aber woanders: "Ich bekomme das Vertrauen von ihm, weil er meine Qualitäten kennt." In Tirol wird man hoffen, dass der 21-Jährige diese auch in den kommenden drei Runden einsetzen wird. Um in letzter Sekunde vielleicht doch noch auf den Zug Richtung Meistergruppe aufspringen zu können.

Nikolaus Fink

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