Int. Fußball

FIFA-Bericht: Ausgaben für Vermittler bei Transfers steigen

FIFA-Bericht legt Vermittlungskosten bei internationalen Transfers offen

Spieler und Vereine zahlen bei Transfers wieder mehr für Vermittler

Bei internationalen Transfers wie dem von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City kommen immer wieder Vermittler zum Einsatz.

Bei internationalen Transfers wie dem von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City kommen immer wieder Vermittler zum Einsatz. IMAGO/PA Images

Wie dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Fußball-Weltverbandes zu entnehmen ist, waren im nun zu Ende gehenden Jahr 2022 an 4.139 internationalen Transfers Vermittler beteiligt. Das sind mehr als 20 Prozent aller getätigten Wechsel über Landesgrenzen hinweg.

Die Vereine gaben für Vermittler rund 586 Millionen Euro aus - knapp ein Viertel mehr als noch im Jahr 2021. An den Rekord aus dem Jahr 2019 (etwa 615 Millionen Euro) kam man zwar nicht heran, dafür wurden 2022 einige andere Höchstwerte aufgestellt.

Abgebende, aufnehmende Vereine und auch Spieler setzen auf Vermittler

So setzten die verpflichtenden Vereine bei 1.532 Transfers einen Vermittler ein - niemals zuvor war dieser Anteil größer (22,4 Prozent mehr als noch 2021). Die abgebenden Vereine wiederum zahlten für die Dienste von Vermittlern insgesamt 424 Millionen Euro - auch das ist ein neuer Rekord.

Bei den Vermittlern handelt es sich nicht um Spielerberater, sondern um eigens für Transfergespräche beauftragte Zwischenhändler. Diese vertreten jedoch nicht nur Vereine, sondern auch Spieler: Bei 15,3 Prozent aller internationalen Transfers wurden Vermittler von Spielern beauftragt - nie war dieser Anteil größer.

Englische Vereine rangieren an der Spitze, Deutschland auf Platz fünf

Europäische Vereine sind mit 96,2 Prozent beinahe komplett allein für die Ausgaben für Vermittler bei internationalen Transfers verantwortlich. Englische Vereine stehen mit 190,8 Millionen Euro (knapp einem Drittel der Ausgaben) an der Spitze, gefolgt von Italien, Portugal und Spanien. Deutschland liegt mit Ausgaben in Höhe von knapp 53 Millionen Euro auf Rang fünf.

Im Frauenfußball stieg der Anteil an internationalen Transfers mit Beteiligung eines Vermittlers um 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und somit deutlich an. Was dabei auffällt: Spielerinnen nehmen häufiger einen Vermittler in Anspruch (bei 22,3 Prozent aller Transfers) als ihre männlichen Kollegen (zur Erinnerung: 15,3 Prozent).

Gemäß des FIFA-Reglements sind Vereine verpflichtet, alle an einem internationalen Transfer beteiligten Vermittler sowie deren Provisionen in das Transfer Matching System (TMS) einzutragen. Auf Basis dieser Angaben wurde der diesjährige Bericht der FIFA erstellt. Ein Spielervermittler vertritt Profis oder Vereine beim Abschluss eines Profivertrags oder bei Transfers.

jas, dpa

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