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"Sowas macht John eben": Higgins leitet mit Weltklasse-Double Aufholjagd ein

Snooker-WM in Sheffield: O'Sullivan im Viertelfinale

"Sowas macht John eben": Higgins leitet mit Weltklasse-Double Aufholjagd ein

Pure Erleichterung: John Higgins, nachdem er Schwarz versenkt hat.

Pure Erleichterung: John Higgins, nachdem er Schwarz versenkt hat. Getty Images

O'Sullivan erreichte das Viertelfinale problemlos. Der siebenmalige Weltmeister aus England gewann gegen den Waliser Ryan Day klar mit 13:7. "The Rocket" war nach dem Sonntag bereits mit 10:6 in Front gelegen und gewann einen Tag später drei der ersten vier Frames.

So richtig zufrieden ist der 48-Jährige aber bislang nicht mit seiner Leistung. "Nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht" sei O'Sullivan aktuell, "ich bin mittelmäßig".

Sein kommender Gegner ist der Weltmeister von 2015, Stuart Bingham. Im rein englischen Duell setzte sich der 47-Jährige knapp mit 13:11 gegen den 15 Jahre jüngeren Jack Lisowski durch.

62:0 - dann patzt Allen mit dem Hilfsqueue

Noch enger ging es zwischen dem Schotten John Higgins und Mark Allen zu. Der Nordire hatte den Sieg schon vor Augen, führte bereits mit 10:7. Doch dann drehte "The Wizard of Wishaw" auf und glich auf 10:10 aus. Allen ging zwei weitere Male in Führung, wieder konterte Higgins zweimal. Der Entscheidungsframe, der sogenannte "Decider", musste die Entscheidung bringen.

Es wurde ein Krimi par excellence. Wie schon im 24. Frame führte Allen zunächst, schließlich sogar mit 62:0. Mit dem Hilfsqueue verschoss der Weltranglistendritte dann aber eine rote Kugel. Higgins stieg per spektakulärem Double ins Mittelloch ein und löste auch danach alle kniffligen Probleme. Nachdem er als letztes die schwarze Kugel zum 71:62 gelocht hatte, riss der 48-Jährige die Hände nach oben, Allen gratulierte fair.

"Als das Double fiel, wusste ich irgendwie, dass er abräumen würde. So etwas macht John eben", sagte Allen nach der Partie. "Aber ich bin einfach enttäuscht. Ich hatte in der Anfangsphase des Spiels mehr als genug Chancen, um mich abzusetzen und muss mir selbst die Schuld gegeben, weil ich zu viele Bälle verpasst habe."

Ich habe nicht geglaubt, dass Rot geht.

John Higgins über das entscheidende Double

Allen hatte Higgins nach der Partie noch einiges zugeflüstert. "Mark ist ein absoluter Gentleman, er hat ein paar nette Worte gesagt. Ich bin in die Umkleidekabine gegangen und habe mich selbst ein wenig beruhigt, weil ich wusste, dass es eine besondere Clearance war", so Higgins bei "Eurosport". Über das Double sagte er: "Ich habe nicht geglaubt, dass Rot geht, aber ich dachte: 'Versuchen wir's'. Es gibt eine winzige Chance, dass du es schaffst. Als er reinging, war ich ganz ruhig."

Für Higgins geht es nun gegen Kyren Wilson (32, England) weiter. Die weiteren Viertelfinals bestreiten Judd Trump (34, England) und Jak Jones (30, Wales) sowie David Gilbert (42, England) und Steven Maguire (43, Schottland).

las