DFB-Pokal

Sow von Eintracht Frankfurt: "Wir hatten wieder den Spirit"

Wie die Titelchance die Eintracht zusammenschweißt

Sow: "Wir hatten wieder den Spirit"

Gesetzt im zentralen Mittelfeld der SGE - aber wie lange noch? Djibril Sow.

Gesetzt im zentralen Mittelfeld der SGE - aber wie lange noch? Djibril Sow. IMAGO/Avanti

Nach dem 3:2 beim VfB Stuttgart und dem damit hart erkämpften Einzug ins DFB-Pokalfinale machte im Lager der Frankfurter Eintracht vor allem ein Wort die Runde: "Erleichterung". Ein Begriff, der deutlich aufzeigt: Die SGE hatte nach dem Absturz in der Liga mit neun Spielen ohne Sieg am Mittwochabend vor allem viel zu verlieren - und nun mit Blick aufs Endspiel gegen RB Leipzig am 3. Juni in Berlin aber auch wieder sehr viel zu gewinnen.

"Was am Ende in Erinnerung bleibt, sind die Titel", sagte etwa Mittelfeldspieler Djibril Sow. So wie der Europa-League-Triumph 2022 trotz einer ebenfalls enttäuschenden Rückrunde in der Liga. Rettet nun analog dazu der DFB-Pokal die Saison? "Wenn wir das wieder schaffen", urteilte Sow, "waren es zwei grandiose Jahre für Eintracht Frankfurt". Mit dem Pott in der Hand würde da gewiss niemand widersprechen.

"… dann können wir nochmal eine geile Zeit zusammen erleben"

Zugleich wird offensichtlich, auf welch schmalem Grat sich der Klub einmal mehr bewegt. Über Jubel oder Jammer wird wohl wieder eine einzige Partie entscheiden, in der eben nicht nur ein Titel, sondern auch die Perspektive Europa auf dem Spiel steht - auch wenn "in der Liga von uns noch nicht alles abgeschrieben ist", wie Kapitän Sebastian Rode anmerkt. Für etliche Akteure - und eventuell auch Trainer Glasner - wird es zudem darum gehen, mit welchem letzten Eindruck sie sich von der Eintracht verabschieden.

Etwa für die Halbfinal-Torschützen Daichi Kamada und Evan Ndicka, deren Verträge auslaufen, aber vermutlich ebenso für Sow, den es ein Jahr vor Ablauf seines Kontrakts in Richtung Premier League ziehen soll. Die Worte des Schweizers in Stuttgart klangen passend dazu ein wenig nach Abschied: "Ich hoffe, dass wir es jetzt bis zum Schluss so durchziehen können, dann können wir nochmal eine geile Zeit zusammen erleben."

Es zeigt die Stärke dieser Mannschaft in ganz wichtigen Spielen.

Sebastian Rode

Für Kamada und Ndicka, "die zuletzt viel auf die Mütze bekommen haben", freue er sich im Speziellen, erklärte Sow. Auch Mario Götze stellte klar, dass individuelle Zukunftspläne den aktuellen Mannschaftsgeist nicht belastet hätten: "Beide haben sich immer aufgerieben für den Verein. Für uns ist wichtig, dass sie auf dem Platz helfen, wir denken nur ans Hier und Jetzt." Im Sommer bevorstehende Wechsel seien derweil "normale Prozesse im Fußball".

Insofern dürfte die Aussicht aufs Pokalendspiel helfen, die Frankfurter Interessengemeinschaft bis zum letzten Tag geschlossen zu halten. "Wir hatten diesmal wieder den Spirit, den wir über Wochen haben vermissen lassen", bestätigte Sow nach dem Halbfinale. Rode betont: "Es gilt jetzt noch einmal auf ein Highlight hinzuarbeiten." Und: "Es zeigt die Stärke dieser Mannschaft, dass sie in ganz wichtigen Spielen doch wieder zu 100 Prozent da ist." Der Pokalsieg wäre für den einen oder anderen dann der ideale Abgang. Und für die Eintracht eine große Hilfe beim notwendigen Umbruch.

Thiemo Müller

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