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Son: "Läuft es scheiße, dann funktioniert einfach nichts"

Südkorea: Vorrunden-Aus droht

Son: "Läuft es scheiße, dann funktioniert einfach nichts"

Enttäuscht und gleichzeitig auch verärgert über die Mannschaftsleistung: Heung-Min Son.

Enttäuscht und gleichzeitig auch verärgert über die Mannschaftsleistung: Heung-Min Son. Getty Images

"Wenn es total scheiße läuft", sagte Son, "dann funktioniert einfach nichts. Wir haben viel über unsere Defensive diskutiert - und dann läuft beim ersten Tor der algerische Stürmer einfach so durch." Damit lag der 21-Jährige goldrichtig. Mit einem einfachen, langen Ball hebelte der Algerier Carl Medjani die südkoreanische Abwehr komplett aus. Islam Slimani, der von seinen Bewachern nicht mehr zu halten war, musste nur noch vollenden.

Die Asiaten hatten keine Antwort parat und mussten zwei Minuten später gleich den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Und auch der zweite Gegentreffer, den Rafik Halliche per Kopf erzielte, war von einem Fehler in der Hintermannschaft geprägt. Torwart Sung-Ryong Jung segelte bei einem Eckstoß am Ball vorbei und servierte Algeriens zweites Tor damit auf dem Silbertablett.

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 3. Spieltag
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Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe H
Pl. Verein Punkte
1
Belgien Belgien
9
2
Algerien Algerien
4
3
Russland Russland
2

Obwohl es sogar mit einem 0:3-Rückstand in die Pause ging, schöpften die "Taeguk Warriors" anfangs der zweiten Hälfte noch einmal Hoffnung. Son hatte sich im Strafraum durchgesetzt und verkürzt. Richtige Freude über sein erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft wollte aber nicht aufkommen. "Das ist unwichtig. Wir wollten unbedingt gewinnen und Spaß haben", sagte der geknickte Angreifer, der gerne die Zeit zurückgedreht hätte: "Dann würden wir sicher nicht mehr so viele Tore bekommen."

Eines bekam Südkorea dann aber noch. Nach 61 Minuten traf Yacine Brahimi zum 4:1 für die Nordafrikaner. Es war die Vorentscheidung, auch wenn der Mainzer Ja-Cheol Koo in der Schlussphase noch einmal verkürzte.

Nein, wir haben Algerien nicht unterschätzt

Südkoreas Trainer Myung-Bo Hong

Taktische Fehler räumte derweil Trainer Myung-Bo Hong ein. Zwar habe er Algerien lange studiert, das Ergebnis aber spreche natürlich für sich. "Das haben wir nicht gut gemacht, das war ein strategischer Fehler unserer Seite", so der 45-Jährige, der Algerien keinesfalls unterschätzt habe: "Wir wussten, dass sie stark sind. Unsere Defensive war schwach."

Faktisch ist Südkorea zwar noch nicht ausgeschieden, aber als Gruppenletzter vor dem entscheidenden Spieltag stehen die Chancen für die Asiaten eher schlecht. Mit nur einem Punkt auf der Habenseite müssen die "Taeguk Warriors" darauf hoffen, dass Algerien in seiner letzten Partie gegen Russland nicht gewinnt. Zeitgleich müssen Son und Co. gegen Tabellenführer Belgien (Donnerstag, 22 Uhr, beide Spiele LIVE! bei kicker.de) dreifach punkten und zusätzlich noch die um drei Treffer schlechtere Tordifferenz ausbügeln. Den Kopf hat Son zwar noch nicht in den Sand gesteckt ("Im Fußball ist alles möglich"), einfach wird es aber nicht.

Bilder zur Partie Südkorea - Algerien