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Son vergießt bittere Tränen: "Nicht gut genug"

Südkorea: Hong gesteht Fehler ein - und lässt Zukunft offen

Son vergießt bittere Tränen: "Nicht gut genug"

Untröstlich: Heung-Min Son (l.) nach dem 0:1 gegen Belgien.

Untröstlich: Heung-Min Son (l.) nach dem 0:1 gegen Belgien. Getty Images

Beim Gang zu den Fans riss sich Heung-Min Son noch zusammen, zurück auf dem Rasen konnte der Superstar der Südkoreaner seine Tränen dann aber nicht mehr zurückhalten. Der 21-Jährige bekam einen regelrechten Weinkrampf, schlug die Hände vors Gesicht und musste auf dem Weg in die Kabine von Mitspielern gestützt werden.

"Ich bin unbeschreiblich traurig", sagte der Leverkusener, als er eine halbe Stunde später mit verheulten Augen in der Interviewzone stand. Die Schuld suchte Son nicht bei anderen: "Ich war einfach nicht gut genug. Ich kann es viel besser, aber ich habe es nicht zeigen können", übte der Flügelstürmer harte Selbstkritik: "Deshalb kann ich mich nur entschuldigen bei den Fans und meinen Mitspielern."

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Auch Nationaltrainer Hong Myung-Bo übernahm die "volle Verantwortung" für das deutliche Scheitern: "Die Spieler haben alles gegeben, aber es ist meine Schuld, dass wir nicht weitergekommen sind. Ich habe Fehler gemacht", sagte der Ex-Nationalspieler, der 2002 beim Sturm ins WM-Halbfinale im eigenen Land einer der gefeierten Helden der "Taeguk Warriors" war. Vor allem die fehlende Fitness seiner Spieler wollte sich Hong anrechnen lassen: "Sie haben alle gesehen, dass sie am Ende des Spiels müde waren." Das sah Son ebenfalls so: "Die Mannschaften, die jetzt im Achtelfinale stehen, waren offenbar alle besser vorbereitet als wir", sagte er, ehe er in den Bus schlich.

Hong würde gerne weitermachen - Schulterschluss mit den Journalisten

Hong ließ seine Zukunft derweil noch offen. Ob er zurücktreten werde, sei "im Moment schwer zu sagen": "Das werde ich später entscheiden", sagte der 45-Jährige, der später allerdings angab, "gerne den Weg mit dieser Mannschaft weitergehen" zu wollen.

Nach dem Ende der offiziellen Pressekonferenz richtete Hong das Wort noch einmal direkt an die heimischen Journalisten. "Vielen Dank an die Reporter aus Korea", sagte er: "Ich möchte mich bei Ihnen allen dafür entschuldigen, dass wir nicht gut abgeschnitten haben. Ich danke Ihnen allen für die Unterstützung und hoffe, dass Sie alle weiter hart im Sinne des koreanischen Fußballs arbeiten." Der etwas seltsam anmutende Schulterschluss schien zu funktionieren, die Journalisten applaudierten.