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WM 2022: Senegal gewinnt, Cissé träumt vom Titel

Erster Sieg ohne Mané, weil drei Stürmer treffen

Senegal gewinnt, Cissé träumt vom Titel

Leger und selbstbewusst: Senegals Trainer Aliou Cissé.

Leger und selbstbewusst: Senegals Trainer Aliou Cissé. IMAGO/Shutterstock

Aus Katar berichtet Sebastian Wolff

Aliou Cissé war nach 3:1 gegen Katar zufrieden mit dem Comeback seiner Spieler nach der Auftaktniederlage gegen die Niederlande - und konnte sogar verschmerzen, dass die erste Frage auf der Pressekonferenz nach einem Spieler gestellt wurde, der gar nicht dabei ist: Mané, natürlich. "Fußball ist ein Teamsport", bemüht der 46-Jährige einen Allgemeinsatz und bricht dann eine Lanze für seine Spieler: "Es geht nicht darum, wer spielt oder fehlt, sondern darum, dass wir als Gruppe auftreten."

Seine Gruppe funktionierte gegen den Gastgeber - und sie speist natürlich zusätzlich Zuversicht aus der Tatsache, dass auch ohne den am Schienbeinköpfchen verletzten Bayern-Star die Offensivkräfte trafen. Boulaye Dia hatte das erste Tor erzielt und wurde später von der technischen Kommission der FIFA zum Spieler des Spiels gewählt, Famara Diedhiou legte nach, während der dritte Treffer auf  das Konto von Joker Bamba Dieng ging. Cissé versichert: "Wir Vertrauen unseren Jungs da vorn." Jetzt vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als vorher.

Japan hat bei Deutschland geschlagen, Saudi-Arabien hat gegen Argentinien gewonnen. Es ist alles möglich.

Aliou Cissé

Der Trainer hatte seine Formation am Donnerstag deutlich offensiver ausgerichtet ins Rennen geschickt als beim 0:2 gegen die Niederlande und sagt: "Es war ein anderer Gegner, ein anderes Spiel. Und am Dienstag wird es wieder ein anderes Spiel." Eines, in dem Senegal und Cissé gegen Ecuador das Ticket für die K.-o.-Phase lösen wollen. "Wir wollen ins Achtelfinale, dafür müssen wir den Gegner schlagen."

Und dann? Als alle Fragen zu Mané, zum wichtigen ersten Sieg gestellt und beantwortet waren, wollte ein Journalist vom früheren Nationalspieler wissen, ob bei dieser Weltmeisterschaft auch ein afrikanisches Team den Titel gewinnen könne? Cissé blickte unter seinem Cap auf und verzichtete ganz und gar auf Understatement. Er sagte beherzt: "Ja."

Dann holte er kurz aus: "Japan hat bei diesem Turnier Deutschland geschlagen, Saudi-Arabien hat gegen Argentinien gewonnen. Es ist alles möglich. Ich bin überzeugt davon, dass eine Mannschaft aus Afrika Weltmeister werden kann." Nach einer kurzen Pause folgt der nächste Satz, der so gar nicht üblich für die eher bremsende Trainergilde ist: "Ich hoffe, dass wir das sein werden." Spätestens dann würden auch die Fragen nach Mané verstummen.