Regionalliga

Seaton-Transfer geplatzt: Zoff zwischen Aachen und Rehden

Wer ist verantwortlich für fehlende Spielberechtigung?

Seaton-Transfer geplatzt: Zoff zwischen Aachen und Rehden

Kann wohl am wenigsten für die verfahrene Situation: Michael Seaton (hier im Trikot als Testspieler Aues).

Kann wohl am wenigsten für die verfahrene Situation: Michael Seaton (hier im Trikot als Testspieler Aues). imago images/Christian Schroedter

Eigentlich schien am Montagabend alles klar gewesen zu sein: An der Spitze eines Trios wurde bei West-Regionalligist Alemannia Aachen Michael Seaton als Neuzugang vorgestellt. Der drittligaerfahrene Angreifer, der auch bei Zweitligist Erzgebirge Aue im Gespräch war, wechselte von Nord-Regionalligist BSV Schwarz-Weiß Rehden an den Tivoli.

Aachen sieht von Rehden zu spät zugestelltes Dokument als Grund für verweigerte Spielberechtigung

Doch ob der 25-Jährige für die Alemannia spielen wird, erscheint mittlerweile fraglicher denn je. Denn Aachen teilte mit, dass der Jamaikaner, der auch im Besitz einer US-Staatsbürgerschaft ist, keine Spielberechtigung erhält und damit zumindest in dieser Saison nicht für die Alemannia auflaufen darf. "Aufgrund einer fehlenden Arbeitserlaubnis", so heißt es auf der Klub-Website, "ist Seaton nicht dazu berechtigt, in Diensten von Alemannia Aachen am Spielbetrieb der Regionalliga West teilzunehmen."

Die Verantwortung für die Verweigerung der Spielberechtigung sehen die Aachener in einer verspäteten Zustellung eines entsprechenden Formulars seitens der Verantwortlichen Rehdens: "Dies geht aus dem Inhalt eines Dokuments hervor, das die Alemannia erst am Dienstag, den 1. Februar, von Nord-Regionalligist BSV Schwarz-Weiß Rehden als abgebendem Verein erhalten hat." Der Transfer, so die Argumentation der Aachener, sei deshalb "angesichts des Umstandes, dass dieses Dokument den Verantwortlichen der Alemannia erst nach Ablauf der Transferfrist zugesandt wurde, im Unwissen über dessen Inhalt vollzogen" worden. Die Bemühungen des Vereins, nachträglich doch noch die fehlende Spielerlaubnis einzuholen, "schlugen fehl". Damit ist es Seaton nicht erlaubt, in den restlichen Spielen der Saison 2021/22 das Trikot der Alemannia zu tragen, für die Aachener Verantwortlichen ergibt sich daraus nur eine Konsequenz: "Der Vertrag behält keine Gültigkeit."

Rehden widerspricht und weist Aachens Vorwurf "energisch zurück"

Dieser Darstellung widersprechen aber die Verantwortlichen des BSC Schwarz-Weiß Rehden. In einer über die sozialen Kanäle des Vereins publizierten Stellungnahme weist der Nord-Regionalligist den "Vorwurf energisch zurück". Vielmehr habe Rehden "alles dafür getan, um den am 30. Januar 2022 geschlossen Transfervertrag zur Durchführung gelangen zu lassen." So hat der Klub laut der Stellungnahme in den Transfergesprächen darauf hingewiesen, "dass für Herrn Seaton aufgrund der Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes in Verbindung mit der Beschäftigungsverordnung bei der zuständigen Ausländerbehörde unter Vorlage des Arbeitsvertrages zwischen der TSV Alemannia Aachen GmbH und Herrn Seaton eine neue Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen ist". Dafür hat Rehden "den Verantwortlichen aus Aachen alle nötigen Informationen, Formulare und Anlaufstellen genannt, die hierfür erforderlich sind".

Rehden sieht sich also nicht als Verursacher, sondern sieht die Schuld eines möglichen Scheiterns des Transfers bei der Alemannia: "Wir gehen vielmehr davon aus, dass die Verantwortlichen der TSV Alemannia Aachen GmbH nicht alles getan haben, um eine Aufenthaltsgenehmigung und somit das Spielrecht für Michael Seaton zu erlangen."

Seaton zwischen allen Stühlen: Wie geht es weiter?

Wie es mit dem Angreifer nun weitergeht - der am allerwenigsten für die verzwickte Situation verantwortlich gemacht werden kann - ist offen. Laut Informationen der "Syker Kreiszeitung" soll Rehden nicht bereit sein, Seaton wieder zurückzunehmen. Dieser sitzt also zwischen allen Stühlen und wird, solange sich an dieser "für alle Beteiligten bedauerlichen Situation" nichts ändert, an der Ausübung seines Berufs gehindert.

jer

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