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Seat Leon SC: Der könnt auch von Alfa kommen!

Spanisches Sportcoupe

Seat Leon SC: Der könnt auch von Alfa kommen!

Schon optisch ein Hingucker: Designtechnisch ist der coupehaft anmutende Spanier gut gelungen. Auch eine GTI-Version kommt.

Schon optisch ein Hingucker: Designtechnisch ist der coupehaft anmutende Spanier gut gelungen. Auch eine GTI-Version kommt. Werk

Der rassige SC kommt als Zweitürer mit großer Heckklappe daher, kompakter und sportlicher als die viertürige Limousine. Seat hat dafür den Radstand um 35 Millimeter verringert, das Dach vor allem hinten abgesenkt und die Karosserie etwas tiefer gelegt. Das Heck, genauer gesagt die Heckscheibe, haben die Designer unter Christian Felske um 19 Grad "schneller gemacht" - soll heißen, flacher gestellt. Außerdem präsentieren sich die Karosserieschultern über dem hinteren Radhaus stärker moduliert, die Kanten fallen schärfer aus.

Der 4,23 Meter lange SC bietet trotz der coupehaften Anmutung viel Platz im Innenraum. Der Einstieg in den Fond ist trotz der nach vorn gleitenden Sitze etwas schwieriger als beim Viertürer, doch auf der Sitzbank fühlen sich zwei (notfalls drei) Insassen bequem untergebracht. Große Transportkapazität dürfte besonders der angepeilten jüngeren Klientel (um 30 Jahre alt) wichtig sein. Ins Heckabteil passt auch reichlich Gepäck, wie beim Viertürer sind es 380 Liter. Die Heckklappe schwingt angenehm weit nach oben, der Stauraum ist gut nutzbar, die Rücksitzlehne im Verhältnis 60:40 umklappbar. Maximal passen 1150 l ins Gepäckabteil.

Die sportlichste Variante heißt "FR"

Passagierbereich: Das Cockpit ist fahrerorientiert gestaltet. Werk

Innen geht es recht hochwertig zu, im oberen Bereich dominieren weichere Kunststoffe, unten härtere. Das ansprechende Cockpit ist fahrerorientiert gestaltet. Einfassungen an Instrumenten, Lenkrad und Türgriffen sorgen für gediegene Atmosphäre. Dazu tragen nicht zuletzt (je nach Version) sportlich konturierte Sitze bei. Die Qualität besticht rundum. Den Leon SC liefert Seat in vier Ausstattungslinien (SC, Reference, Style und FR) und acht Motorisierungen aus.

Bei den Benzinern wird der 1.2 TSI mit 86 oder 105 PS (ab 17640 Euro) angeboten, der 1.4 TSI leistet 122 PS und steht ab 19920 Euro in der Liste. Empfehlenswert, da von harmonischem und sparsamem Gebaren ist das 140-PS-Triebwerk mit 140 PS; diese Version liegt preislich bei mindestens 20640 Euro. Obendrauf sattelt Seat den 1.8 TSI mit 180 PS (ab 23840 Euro, mit DSG 25540 Euro).

Ein 184-PS-Diesel wird folgen

Vielfalt auch bei den Dieselmotoren, die mit dem 1.6 TDI ihre Basis haben. Er ist in zwei Stufen mit 90 PS (ab 17850 Euro) und 105 PS (ab 20440 Euro) erhältlich. Vorläufig stärkstes Diesel-Aggregat ist der 2.0 TDI mit 150 PS (ab 23840 Euro), etwas später folgt ein 184 PS-Selbstzünder.

Nur die beiden Einstiegsmotoren bei Benzinern und Dieseln haben kein Start-Stopp-System. Ähnlich sieht die Ausrüstung mit Fünfganggetriebe aus, hier werden der Basisbenziner und die beiden 1.6 TDIs entsprechend bestückt. Alle anderen Varianten besitzen 6-Gangschalter oder können optional mit DSG (automatisches Direktschaltgetriebe) geordert werden.

Agiles und dynamisches Fahrverhalten

Seat Leon SC Heck

Rückenpartie: In den Kofferraum des dreitürigen Leon passen 380 l. Werk

Der SC fährt sich dank des kürzeren Radstands und einer speziellen Abstimmung (insbesondere beim dynamischen "FR") agil. Statt der Verbundlenker-Achse kommt in den stärkeren Varianten die bei hohen Geschwindigkeiten bessere Mehrlenkerachse zum Einbau. Neben Assistenzsystemen kann der Kunde LED-Vollscheinwerfer und viele andere, z.T. im Segment unübliche Optionen ordern.

"Mit dem Leon SC wollen wir das Segment aufmischen", sagt Entwicklungsleiter Michael Hinz. Ab Juni kann er beweisen, dass die ehrgeizige Zielführung zu realisieren ist: Zunächst steht noch für dieses Jahr die Kombiversion des Leon an; präsentiert wird sie auf der IAA in Frankfurt. Bald darauf soll dann die GTI-Version des dreitürigen SC folgen - der direkte Gegner des VW Golf GTI.

Erholung nach der Durststrecke

Nach einer längeren Durststrecke ist Seat wieder erfolgreich auf den Absatzmärkten. Die emotionale spanische Tochter des VW-Konzerns bietet ihre Modelle inzwischen in 77 Ländern an, darunter auch in China. Im vergangenen Jahr konnte Seat die Verkäufe um knapp neun Prozent steigern.

Ingo Reuss