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Schwere Vorwürfe gegen Sevilla: BVB beschwert sich wieder über Rassismus

Stellungnahme nach wiederholten rassistischen Vorfällen

Schwere Vorwürfe gegen Sevilla: BVB beschwert sich wieder über Rassismus

Wurde erneut rassistisch beleidigt: Abdoulaye Kamara.

Wurde erneut rassistisch beleidigt: Abdoulaye Kamara. IMAGO/Patrick Ahlborn

Die Spiele gegen den FC Sevilla in der Youth League werden in keiner guten Erinnerung bleiben. Erst vergangene Woche wurde der BVB wegen rassistischer Vorfälle bei der UEFA vorstellig und hat sich über die Spanier beschwert. Abdoulaye Kamara war in der ersten Halbzeit von Gegenspielern wiederholt rassistisch beleidigt worden.

Und obwohl Lars Ricken, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, angekündigt hatte, dass es im Wiederholungsfall zu einem Spielabbruch kommen würde, sollte sich das Szenario nach Angaben der Dortmunder wiederholen.

"Wir haben uns nicht schon gestern geäußert, weil wir uns bewusst nicht von Emotionen treiben lassen wollten, sondern mit kühlem Kopf bewerten, was vorgefallen ist. Und hier bleibt ein äußerst schlechtes Gefühl in Richtung des FC Sevilla und seines Spielers genau wie in die des Schiedsrichter-Teams", wird Ricken zitiert.

Beim 2:0-Sieg der Dortmunder an diesem Dienstag habe derselbe Spieler wie vergangene Woche Kamara erneut rassistisch beleidigt. "Schon da hätten wir uns übrigens ein konsequentes Durchgreifen des FC Sevilla gewünscht." Das blieb offenbar aus.

Kritik am vorab informierten Schiedsrichter-Team

Doch auch ein Vorab-Gespräch mit Schiedsrichter Luca Pairetto (Italien) blieb wohl ohne Wirkung, wie Ricken berichtet: "Aufgrund dieses Vorfalls hatten wir nun das Schiedsrichter-Team um entsprechend erhöhte Sensibilität gebeten, die uns auch zugesichert wurde. Doch als es dazu kam, und Abdou Kamara sich absprachegemäß an den Vierten Offiziellen gewandt hatte, taten die Unparteiischen die offenkundigen Affenlaute als nicht zweifelsfrei rassistische Äußerung ab."

Warum der BVB weiterspielte

Die BVB-Spieler seien auf dem Platz geblieben, weil "im Zweifelsfall Aussage gegen Aussage stehen würde, und indem Absprachen nicht eingehalten und Richtlinien nicht befolgt worden sind, unsere Spieler und wir als Mannschaft und Klub hätten fürchten müssen, noch obendrein bestraft zu werden." Ricken berichtet in der Stellungnahme des Vereins, dass sich alle Beteiligten stattdessen darauf eingeschworen hätten, eine sportliche Antwort zu geben. Das ist durch den Sieg gelungen.

Nun liegt es an der UEFA zu reagieren, nachdem ja bereits nach dem ersten Spiel eine Beschwerde vonseiten der Dortmunder eingereicht worden war.

tru