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Schopp kündigt Veränderungen bei Hartberg an: "Unser Kader ist absolut zu groß"

Tabellenschlusslicht unter Druck

Schopp kündigt Veränderungen bei Hartberg an: "Unser Kader ist absolut zu groß"

Markus Schopp soll Hartberg zum Klassenerhalt führen.

Markus Schopp soll Hartberg zum Klassenerhalt führen. GEPA Pictures

Nach nur elf Punkten aus den ersten 16 Runden und dem Überwintern auf dem letzten Tabellenplatz war die Zeit von Klaus Schmidt beim TSV Hartberg nach 28 Spielen auch schon wieder vorbei. Mit Markus Schopp konnte man Anfang Dezember den ehemaligen Erfolgstrainer wieder zurück in die Oststeiermark lotsen, wo der ehemalige Sturm-Graz-Profi die Gesamtverantwortung Sport übernehmen wird. Der 48-Jährige wird somit unisono als Sportdirektor und Chefcoach agieren und soll die Hartberger wie schon in seiner ersten Amtszeit von 2018 bis 2021 zum Klassenerhalt führen. "Ich bin stolz, dass wir ihn reaktivieren konnten", so Obmann Erich Korherr im Gespräch mit der "Kronen Zeitung".

"Es gibt Handlungsbedarf"

Während seiner ersten Zeit in Hartberg bewies Schopp ein gutes Händchen und führte die Oststeirer in der Saison 2019/20 als Fünfter sogar in das Europa-League-Play-off. Davon ist man aktuell aber weit entfernt und muss sich vor allem auf den anstehenden Abstiegskampf einstellen. "Meine erste Aufgabe ist es jetzt, den Klub zu stabilisieren und die Mannschaft zum Funktionieren zu bringen, um in der Liga zu bleiben", sagt Schopp, der als Gesamtverantwortlicher für den Sport auch Veränderungen innerhalb der Mannschaft ankündigt: "Jetzt muss man sehr klar mit den Spielern sein und herausfinden, wer uns helfen könnte, da rauszukommen. Im Trainerteam haben wir einen Spielanalysten verloren, auch da müssen wir jemanden finden, der uns hilft. Und unser Kader ist absolut zu groß."

Mit 32 Spielern haben die Hartberger nach Sturm Graz (33) und gemeinsam mit Red Bull Salzburg den zweitgrößten Kader der gesamten Liga. So richtig funktionieren wollte dieser unter Vorgänger Schmidt aber nicht wirklich, mit 16 erzielten Toren stellt man die zweitschwächste Offensive, mit 33 Gegentreffern die zweitschlechteste Defensive. "Die Mannschaft hat weit unter dem performt, was sie imstande ist zu leisten", meint Schopp, der von seinen Profis aber überzeugt ist und dennoch neue Impulse setzen wird: "Es gibt Handlungsbedarf! Aber ich bin überzeugt von der Qualität in der Truppe. Wir haben öfter schwere Herausforderungen in Hartberg gemeistert."

Schopp zieht Positives aus Barnsley-Zeit

Zum Beispiel in Schopps Debütsaison 2018/19, als man erst am allerletzten Spieltag den Abstieg vereiteln konnte, um im Jahr darauf mit der erstmaligen Qualifikation für das obere Play-off die große Sensation zu schaffen. Mittlerweile stehen die Hartberger in ihrer fünften Bundesligasaison und peilen daher Adaptierungen im Klub an, um sich weiterhin als fixer Bestandteil der Bundesliga etablieren zu können. "Wir wollen uns sportlich neu ausrichten, was etwa auch das Scouting betrifft", betont Obmann Korherr und Schopp ergänzt: "Ziel ist es, eine Abteilung zu haben, mit der man den Markt beobachten kann, man angepasst an das Profil des Vereins die richtigen Spieler findet. Hartberg ist im fünften Jahr der Bundesliga, gewisse Dinge muss man aber mit mehr Konsequenz entwickeln."

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Schopp, für den "dieser Moment eine große Chance ist", will dabei auch die Erfahrungen, die er während seiner kurzen Amtszeit in England beim FC Barnsley gemacht hat, in seine künftige Aufgabe miteinfließen lassen: "Ich hab soviel Erfahrung gesammelt, so viele Schlüsse gezogen. Es geht darum, was man aus negativen Erlebnissen macht. Man kann viel mitnehmen, wenn man die Begabung hat, die Schuld nicht immer bei den anderen zu suchen. Ich bin dadurch zu dem Mensch geworden, der ich bin. Dieses Package will ich in Hartberg zeigen. Ich glaube, da ist viel dabei." Der Auftakt im Frühjahr gegen die vorletzte SV Ried wird dabei schon entscheidend sein, wie schnell das "Projekt-Schopp" in der Oststeiermark seine Früchten tragen wird.

ma