Regionalliga

Schneider will die Kurve kriegen

Wiedenbrück: Positive Tendenzen im Kader des SC

Schneider will die Kurve kriegen

"Wir sind sehr zuversichtlich": SCW-Coach Theo Schneider.

"Wir sind sehr zuversichtlich": SCW-Coach Theo Schneider. imago

Doch von wegen hilflos. Wer dieser Tage mit Spielern oder Verantwortlichen des ostwestfälischen Vereins spricht, trifft auf Selbstvertrauen und Mut. Keine Spur von Verzweiflung. Großen Anteil daran haben die jüngsten Ergebnisse. Zwar reichte es sowohl im Liga-Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen als auch im Test am vergangenen Donnerstag gegen den Zweitligisten SC Paderborn trotz 2:0-Führung nicht zu einem Sieg - beide Partien endeten mit einem 2:2. Doch die Leistungen waren jeweils kaum mit jenen blutleeren Auftritten in der jüngsten Vergangenheit zu vergleichen. Couragiert, aggressiv, teils mit schnellem Umschaltspiel, offensiv deutlich gefährlicher als zuletzt - der SCW schickt sich augenscheinlich an, gerade noch rechtzeitig die Kurve zu kriegen.

Allein, noch fehlt der erste Saisonsieg. Gelingt am Freitag im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen kein Dreier, waren alle Anzeichen des Umschwungs Makulatur. "Wir sind sehr zuversichtlich", verrät Trainer Schneider. Dessen Elf trifft nach Uerdingen noch auf Velbert, Wattenscheid und Leverkusens Amateure - alles direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. "Unser Ziel aus diesen vier Spielen sind neun Punkte", so Schneider. Bis zur Winterpause sollen es 18 Punkte sein. Gelingt das, wäre der Grundstein zur Aufholjagd gelegt. Mehr noch: Es könnte das Fundament des Klassenerhalts sein. "Vor allem kämen wir in der Rückrunde dann noch einmal mit mehr Schwung", sagt Schneider. Und vermutlich startet der SC Wiedenbrück dann auch mit Verstärkung ins neue Jahr. Schuld an der bisherigen Misere des Schlusslichts ist vor allem das unglaubliche Verletzungspech. Zum Teil fehlten Schneider gleich sechs Stamm- und Führungsspieler. Alternativen wie Tim Knetsch, Mitja Schierbaum oder Cihad Kücükyagci sind talentiert und auch willens, haben aber noch nicht konstantes Regionalliga-Format. Deshalb will Schneider seinen Kader spätestens im Winter gezielt mit mindestens zwei, eventuell sogar drei neuen Spielern verstärken.

Kein Kandidat ist der derzeit vereinslose Karoj Sindi, der bis Sommer bei Rot-Weiß Oberhausen unter Vertrag stand und in der vergangenen Woche beim SCW mittrainierte. Er begann auch im Testspiel gegen Paderborn auf der rechten Außenbahn, machte dabei aber nicht den Eindruck, dem SC Wiedenbrück weiterhelfen zu können. Der gebürtige Iraker hat sich schon längst wieder von der Mannschaft verabschiedet.

Bis zur Winterpause muss Schneider aber auf seinen jetzigen Kader bauen. Und auch da gibt es positive Tendenzen. Stefan Langemann ist längst wieder fit. Oliver Zech absolviert nach einem Mittelfußbruch mittlerweile schon wieder Lauftraining und könnte bereits Mitte November eine Option für die Mittelfeld-Zentrale sein. Und auch Kamil Bednarski steigert sich von Woche zu Woche. Die Anzeichen für eine Trendwende könnten wahrlich schlechter sein. Fehlt eigentlich nur noch der erste Saisonsieg für den SC Wiedenbrück! Henning Hoheisel