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Schiedsrichter gewinnt hohe Wettsummen

Zweitliga-Torwart klagt über Bestechungsversuch

Schiedsrichter gewinnt hohe Wettsummen

Ominöse Wettgewinne sorgen für Schlagzeilen in Griechenland.

Ominöse Wettgewinne sorgen für Schlagzeilen in Griechenland. picture-alliance

Schon vor zwei Wochen wurde die griechische Steuerfahndung aktiv, als etwa 26 Millionen Euro bei einem Spielerberater entdeckt wurden. Dabei handelte es sich um überdurchschnittlich hohe Überweisungen von aktiven und ehemaligen Fußballern, Schiedsrichtern und vor allem Funktionären. Auffällig waren auch Wettgewinne vom staatlichen Anbieter OPAP in Höhe von über drei Millionen. Auch Auszahlungen von englischen Wettanbietern in Millionenhöhe fanden sich auf dem besagten Konto wieder.

Während der Spielerberater mindestens mit einer ordentlichen Nachzahlung an den griechischen Fiskus rechnen muss, sorgten die ominösen Überweisungen für weitere Untersuchungen. Laut einer griechischen Wochenzeitung, die im Besitz eines offiziellen Wettgewinnbelegs ist, soll ein aktiver Schiedsrichter in den letzten acht Jahren 300.000 Euro nachweislich beim staatlichen Wettanbieter OPAP gewonnen haben. Sowohl die örtliche Staatsanwaltschaft, als auch der griechische Fußballverband wollen nun weitere Untersuchungen voranbringen.

Torwart bestätigt Bestechungsversuch

Erst am vergangenen Wochenende gab es abermals verdächtigen Vorfall in der zweiten griechischen Liga. Der Torwart des Aufsteigers FC Trikala Christos Pouris meldete seinem Trainer, dem Verein und den örtlichen Behörden einen telefonischen Anwerbeversuch eines ihm bekannten Mannes aus Thiva, der ihm 20.000 Euro und einen Transfer in einem Erstligateam angeboten haben soll, um in der Partie vom Sonntag gegen Levadiakos "einen schlechten Tag zu haben". Die besagte Partie endete am Tag darauf mit 4:0 für den Aufsteiger aus Trikala.

Zwischenzeitlich wurde auch der Klubchef von Levadiakos vernommen, der Fall beschäftigt mittlerweile auch die Justiz. Der Zweit- und Drittligaverband EPAE zeigte sich anfangs "überrascht" und später "empört über den Umgang mit aktiven Mitgliedern der Verbandes, ohne dass jegliche Beweise vorliegen".

Erst im Frühjahr hatte die UEFA mehrere Ordner mit "auffälligen" bis manipulierten Partien der zweiten griechischen Liga an den griechischen Verband EPO weitergeleitet. Insgesamt sollen 19 Spiele der vergangenen Saison aufgeführt worden sein. Dazu kamen zwei Erstligapartien und drei Pokalspiele. Die griechische Justiz, an die die besagten UEFA-Ordner von EPO weitergeleitet wurden, hat die Ermittlungen in diesem Fall noch nicht beendet.

Georgios Vavritsas