kicker

Scherb verpasst Bayerns Dalpiaz und Co. den Feinschliff

Von Ambichl bis Zchaltubo

Scherb verpasst Bayerns Dalpiaz und Co. den Feinschliff

ÖFB-U-17-Teamchef Martin Scherb zeigt seinen Youngsters, wo es lang geht.

ÖFB-U-17-Teamchef Martin Scherb zeigt seinen Youngsters, wo es lang geht. GEPA pictures/Walter Luger

Wie einst mit dem so erfolgreichen 2003er-Jahrgang mit Yusuf Demir, Muharem Huskovic, Leopold Querfeld oder Elias Scherf, der unter anderem letztes Jahr bei der U-19-EM aufzeigte, startet der Gesamtleiter der ÖFB-Talenteförderung  Martin Scherb mit seiner nunmehrigen U-17-Auswahl (Jahrgang 2007) in St. Pölten den ersten Anlauf auf eine EM-Endrunde.

U-17-Testspiele

Für die zwei Testspiele gegen Griechenland in Pyhra und Lindabrunn, ehe es in der EM-Quali ernst wird, kann Scherb mit Eaden Roka (Rapid), Yanik Spalt (Stuttgart), Thomas Schandl (WAC), Adejenughure Oghenetejiri (Liefering), Adrian Riegel (AKA St. Pölten) und Oliver Sorg (Sturm) auf sechs Spieler zurückgreifen, die beim letzten ÖFB-Perspektivlehrgang unter der Leitung von Ralf Rangnick schon wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.

Thierry Fidjeu Tazemeta (AKA St.Pölten) musste damals verletzungsbedingt noch absagen. Innenverteidiger Valentin Zabransky (RB Salzburg) hat sich jetzt am Knöchel verletzt und wurde von Besar Hondozi (LASK) ersetzt. "Würde mich nicht überraschen, wenn der eine oder andere der Perspektivspieler in ein paar Jahren in unserem A-Team auftaucht", sagt Scherb im Gespräch mit dem kicker im "Roten Hahn", der ÖFB-Unterkunft des einwöchigen Lehrgangs.

Ambichl pflegt den Match-Rasen

In aller Regel spielen Scherbs Schützlinge in der U-18-Meisterschaft der Akademien. Roka läuft als 15-Jähriger schon für Rapid Wien II in der Regionalliga Ost auf. Auf Magnus Dalpiaz (Bayern München), einer von aktuell vier Deutschland-Legionären, wurde Scherb vom damaligen U-16-Trainer der Bayern, Peter Gaydarov, aufmerksam gemacht. Magnus ist der Sohn von Österreichs Eishockey-Torwartlegende Claus Dalpiaz und kickte bislang ausschließlich in Deutschland.

Für die Platzpflege im Tümmelhofstadion sorgt Ex-Profi Michael Ambichl persönlich. Thomas Schöpf

Gut möglich, dass Dalpiaz am Donnerstag sein ÖFB-U-17-Debüt im Tümmelhofstadion von Pyhra feiern wird, dessen prominenter Greenkeeper Michael Ambichl ist, der Mittelfeld-Feinmotoriker vom Kremser SC. "Er sorgt dort schon länger für einen perfekten Rasen", weiß Scherb, der den Rekordspieler des SKN St. Pölten als Trainer der "Wölfe" über sechs Jahre unter seinen Fittichen hatte.

Das perfekte Geläuf des SC Pyhra nutzten auch schon die SKN-Frauen für mehrere Bundesliga-Spiele und ihre männlichen Klubkollegen gelegenlich für Trainingseinheiten, wie übrigens auch Anrainer Issiako Ouédraogo, 207-facher Bundesliga-Spieler für Admira, WAC und St. Pölten.

Training am einstigen Grün von Grillo und Baumi

Die ÖFB-U-17-Auswahl absolviert ihre Trainingseinheiten auf der St. Pöltner Stadtsportanlage, also dem Grün jener vereinsunabhänigen Akademie, die Spieler wie Florian Grillitsch oder Christoph Baumgartner herausbrachte.  "Dankenswerterweise stellen sie uns ihre besten Plätze zur Verfügung und in St. Pölten herrscht ja auch immer bestes Wetter", scherzt der Herzogenburger Scherb im sonnendurchflutenden Gastgarten in Anspielung auf den letzten, verregneten Lehrgang im spanischen Alicante.

Die Griechen sind ihrerseits in Lindabrunn untergebracht, wo Sonntag das zweite Testspiel stattfindet. Sie sollten einen ähnlichen Gegner abgeben wie Georgien und Litauen, auf die die ÖFB-U-17 im Oktober beim EM-Qualifkationsturnier (in Zchaltubo) trifft, ehe es gegen Dänemark vielleicht zum "showdown" kommt.

"Die Griechen haben eine tief stehende Mannschaft, die gut bei Umschalt-Situationen und Standards ist und auch eine Spielweise, die aggressiv ist. Für unsere Entwicklung ist so ein Gegner sicher gut", weiß Scherb. Nachsatz: "Wir  wollen aber vornehmlich auf uns schauen. Wir sind selbstbewusst genug und wissen, wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, werden wir erfolgreich sein. Wichtig ist jetzt der Feinschliff und dass wir Betreuer die Spieler darauf vorbereiten, dass sie dann am Punkt liefern können.

Thomas Schöpf

Die teuersten Transfers der Welt - und wo sich Kane und Kolo Muani einordnen