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Schelin will nicht aufhören

Dennerby fordert bessere Defensive

Schelin will nicht aufhören

Kann nach ihrem ersten Treffer befreit aufspielen: Schwedens Lotta Schelin.

Kann nach ihrem ersten Treffer befreit aufspielen: Schwedens Lotta Schelin. imago

In der Gruppenphase ging die Top-Stürmerin noch leer aus und ließ teils beste Chancen ungenutzt. Rechtzeitig vor dem Halbfinale hat sie ihren Torriecher wiederentdeckt - und dabei von einem haarsträubenden Fehler Kim Carrolls (23) profitiert, die vor dem dritten Gegentor einen Rückpass in den Lauf von Schelin spielte.

Schon bevor der Ball das erste Mal bei dieser Weltmeisterschaft rollte, prophezeite Dennerby: "Wenn wir die Gruppenphase überstehen, wird's für unsere Gegner immer schwieriger, uns zu schlagen."

Frauen-WM - Halbfinale
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Und es scheint so, als sollte der Coach recht behalten. Zumal sein Team vor dem Tor endlich die nötige Kaltschnäuzigkeit zeigt. Mit nur vier Treffern holten die Schwedinnen in der Vorrunde neun Punkte, gegen Australien klingelte es bereits in der Anfangsphase zweimal. "Ich bin insgesamt zufrieden", sagte Dennerby daher, konstatierte aber auch: "Wir waren vielleicht ein bisschen müde vom Spiel gegen die USA. Unsere Defensivleistung war nicht so gut, und wir haben nicht genug Druck ausgeübt."

Um im Halbfinale gegen die emsigen und aggressiven Japanerinnen bestehen zu können, darf sich seine Elf jedenfalls keine Nachlässigkeiten wie gegen Australien erlauben. "Wir treffen auf eine technisch versierte Mannschaft. Japan hat sehr schnelle Spielerinnen und wird viel Ballbesitz haben. Umso wichtiger ist es, dass wir gut verteidigen", blickt Dennerby voraus.

Wenn du das Halbfinale erreicht hast, willst du dort nicht aufhören!

Lotta Schelin

An mangelndem Selbstbewusstsein scheinen die Skandinavierinnen allerdings nicht zu leiden. Im ganzen Land steigt das WM-Fieber und die Spielerinnen verbreiten in den heimischen Medien ungehemmten Optimismus. "Wir sind total gut eingespielt und bis ins Detail bestens auf unsere Gegnerinnen eingestellt", sagte Abwehrspielerin Sara Larsson in "Svenska Dagbladet".

Auch Rekordnationalspielerin Therese Sjögran, die in der US-Profiliga kickt, machte in "Expressen" keinen Hehl aus dem skandinavischen Erfolgshunger: "Wir haben einen Lauf wie schon seit sehr, sehr langem nicht mehr." Sie war 2003 dabei, als die Schwedinnen bei der WM in den USA erst im Endspiel Deutschland nach Verlängerung mit 1:2 unterlagen.

Lotta Schelin, bislang so etwas wie die "Ballkönigin" des Turniers, will auch im Halbfinale am Mittwoch in Frankfurt/Main (20.45 Uhr/ZDF) wieder den Takt vorgeben. "Wenn du das Halbfinale erreicht hast, willst du dort nicht aufhören!", sagt die 27-Jährige.