DFB-Pokal

Schalkes Pokalgegner: BFV fährt im Rechtsstreit zweigleisig

DFB hat Partie für Anfang November neu angesetzt

Schalkes Pokalgegner: BFV fährt im Rechtsstreit zweigleisig

Der Gegner von Schalke 04 ist nach wie vor unklar. Der BFV versucht eine Klärung vor einem ordentlichen Gericht wie vor einem Schiedsgericht.

Der Gegner von Schalke 04 ist nach wie vor unklar. Der BFV versucht eine Klärung vor einem ordentlichen Gericht wie vor einem Schiedsgericht. imago images/Montage: kicker

Der DFB hat die Pokalpartie von Schalke 04 beim bayerischen Verbandsvertreter für den 3. oder 4. November jeweils um 16.30 Uhr neu angesetzt. Ob die Königsblauen dann gegen Schweinfurt 05 oder Türkgücü München spielen, ist weiter Frage eines Rechtsstreites. Der Bayerische Fußball-Verband ist sicher, dass dies bis zur Spielansetzung geklärt ist - und hat seinerseits Berufung gegen ein Urteil des Landgerichts München eingelegt.

Gleichzeitig strebt der BFV eine Entscheidung vor dem aus seiner Sicht zuständigen Schiedsgericht an. Der Vorstand des Verbandes habe dieses Vorgehen einstimmig beschlossen, hieß es in einer Mitteilung.

Das Landgericht hatte in seinem Urteil die auf Antrag von Türkgücü ursprünglich erlassene einstweilige Verfügung teilweise aufgehoben und die Entscheidung, welcher Verein gemeldet werden solle, an den BFV zurückgegeben. Das Gericht wies aber darauf hin, dass die ursprüngliche Meldung von Schweinfurt 05 nicht auf die BFV-Spielordnung gestützt werden könne. Nun geht der Fall an das Oberlandesgericht.

Seit März habe der BFV "detailliert in unzähligen Videokonferenzen immer wieder all die vielschichtigen Interessen in der pandemiebedingt sehr komplexen Themenlage abgewogen und dabei stets das Ziel verfolgt, einen fairen Ausgleich für alle Betroffenen zu erreichen", so der BFV. Dies sei aber durch das Urteil des Landgerichts nur unzureichend berücksichtigt worden.

Der BFV weist darauf hin, dass das Schiedsgericht kein Organ des Verbandes sei. Vielmehr sei es in der Satzung - unter Ausschluss des Rechtsweges zu den ordentlichen Gerichten - für alle Streitigkeiten, die in einem engen Zusammenhang mit der Mitgliedschaft im BFV stehen, zuständig. Es setze sich aus dem Vorsitzenden und zwei Beisitzern sowie drei Stellvertretern zusammen, die alle die Befähigung zum Richteramt haben müssten. Die Berufung sei durch den Präsidenten des Oberlandesgerichtes Nürnberg erfolgt.

Der BFV hatte wegen der Corona-Pandemie im März den Spielbetrieb der Regionalliga Bayern unterbrochen und Türkgücü als Aufsteiger in die 3. Liga gemeldet. Der 1. FC Schweinfurt 05 wurde als damaliger Tabellenzweiter für den DFB-Pokal gemeldet. Diese Entscheidung sei laut BFV Anfang Mai mit allen Beteiligten besprochen, die Verbandsstatuten dafür extra geändert worden. 48 Stunden vor der Partie gegen Schalke 04 hatte aber dann Türkgücü eine einstweilige Verfügung erwirkt mit dem Ziel, stattdessen für den DFB-Pokal vom Verband gemeldet zu werden. Da der Fall in der kurzen Zeit nicht mehr endgültig zu klären war, hatte der DFB das Spiel daraufhin abgesagt.

sam