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Nationalelf: Schade einer von Flicks neuen Kandidaten

Brentfords U-21-Nationalspieler besticht vor allem durch Top-Speed

Schade einer von Flicks neuen Kandidaten

Besticht durch sein enormes Tempo: Kevin Schade.

Besticht durch sein enormes Tempo: Kevin Schade. IMAGO/Pro Sports Images

Seinen bislang letzten Einsatz im DFB-Trikot absolvierte Schade im November 2022 beim hochkarätigen Test der deutschen U-21-Auswahl in Italien. Der 21-Jährige startete im 4-3-3-System von Trainer Antonio Di Salvo als Mittelstürmer, schoss das 3:0 beim beachtlichen 4:2-Sieg und lieferte insgesamt eine gute Leistung ab.

Es war neben zwei Vorlagen bereits Schades vierter Treffer im erst fünften Einsatz für die U 21, der er bei den ersten sechs Länderspielen des vergangenen Jahres wegen einer operativ behandelten Bauchmuskelverletzung gefehlt hatte.

Anfang September kehrte der Offensivspieler beim SC Freiburg, wo er ab dem Alter von 16 Jahren zum Profi reifte, auf den Wettkampfrasen zurück. Nachdem der FC Brentford bereits im Sommer 2022 hartnäckig um ihn geworben hatte, erfüllte sich Schade im Januar seinen Traum von der Premier League. Mit einem Ablösevolumen von 25 Millionen Euro plus Boni wird der gebürtige Potsdamer höchstwahrscheinlich der Rekordtransfer - für den SC wie für Brentford.

Top-Speed als Markenzeichen

Das große Investment des Stadtteilklubs aus der englischen Weltmetropole ist ein Vertrauensbeweis für Schade, der vor allem mit seinem Top-Speed und seinem auf großer Sprungkraft basierendem Kopfballspiel besticht, vorne zentral sowie auf den Flügel eingesetzt werden kann und noch eine Menge Entwicklungspotenzial besitzt.

Die 2021/22 bei Schade gemessenen 36,37 km/h sind der siebthöchste Wert, seit in der Bundesliga die Geschwindigkeiten der Profis erfasst werden. Mit diesem Tempo zog Schade zuletzt im prestigeträchtigen Derby gegen Fulham an seinem Gegenspieler vorbei, bereitete überlegt das dritte Tor beim 3:2-Sieg seines Teams vor und bekam ein Sonderlob seines dänischen Trainers Thomas Frank.

Als Säule in der U 21 weiter eingeplant

Schade ist beim Überraschungsteam der Premier League, das am Samstag beim FC Everton (0:1) erstmals nach zuvor zwölf Spielen ohne Niederlage verlor, zumindest als Joker schon ein fester Bestandteil und bei der U-21-Nationalmannschaft weiter als Säule eingeplant. Vor allem bei der EM in Georgien und Rumänien im Juni/Juli, wo das Di-Salvo-Team als Titelverteidiger antreten wird.

Zuvor ist es allerdings gut möglich, dass Schade erste Erfahrungen auf höherer Ebene machen darf. Die Nationalmannschaft sei "ein Traumziel", sagte Schade vorige Woche, als der kicker in London mit ihm sprach. Mit Flick habe er noch nicht persönlich gesprochen, der Bundestrainer habe ihm zum Wechsel aber einer sehr erfreuliche, motivierende Glückwunsch-Nachricht geschrieben.

Kommt es bald zum ersten Treffen? "Ich möchte jüngeren Spielern eine Chance geben", sagte Flick im großen kicker-Interview (aktuelle Montagsausgabe oder hier im eMagazine). Das kann beispielsweise für ausgewählte U-21-Nationalspieler im Juni als Schnupperkurs vor der anschließenden EM-Vorbereitung passieren, oder schon jetzt im März. Schade zählt zum Kandidatenkreis und könnte schon im Kader auftauchen, den Flick an diesem Freitag nominiert.

Carsten Schröter-Lorenz

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