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Sarri tritt als Lazio-Coach zurück - Übernimmt jetzt Klose?

Kurz nach Bayern-Aus

Sarri tritt als Lazio-Coach zurück - Übernimmt jetzt Klose?

Nicht mehr Lazio-Trainer: Maurizio Sarri.

Nicht mehr Lazio-Trainer: Maurizio Sarri. IMAGO/Nicolo Campo

Bereits am Dienstagnachmittag hatten italienische Medien berichtet, dass Sarri seinen Rücktritt beim Verein eingereicht habe und Vereinspräsident Claudio Lotito diesen nun prüfen werde. Unmittelbar danach soll der 65-Jährige bereits seinen Schrank im Trainingszentrum geräumt haben. Am Mittwoch bestätigte der Verein dann in einer knappen Mitteilung, dass die beiden Seiten künftig getrennte Wege gehen. Der bisherige Co-Trainer Giovanni Martusciello (52), einst Coach des FC Empoli, werde vorerst mit den Aufgaben Sarris betraut, heißt es.

Sarri, der in der Vergangenheit unter anderem die SSC Neapel, den FC Chelsea und Juventus Turin trainierte, war im Juni 2021 Trainer des italienischen Hauptstadtklubs geworden und stand eigentlich noch bis 2025 unter Vertrag. Dass die Zusammenarbeit spätestens im Sommer enden würde, hatte sich bereits in den vergangenen Tagen angedeutet. Berichten zufolge stand spätestens seit dem Aus in der Champions League beim FC Bayern durch eine 0:3-Rückspielniederlage fest, dass die beiden Seiten nicht in eine weitere neue Saison gehen würden. Nun erfolgt die Trennung sogar vorzeitig.

Die Gründe gehen dabei allerdings weit über das Ausscheiden gegen die favorisierten Münchner hinaus. In der Serie A verloren die Römer sechs der letzten acht Spiele, zuletzt setzte es drei Niederlagen in Serie. Die 1:2-Heimniederlage gegen Udinese Calcio am Montagabend war nun offenbar der Tropfen, der das römische Fass zum Überlaufen brachte. Lazio, das in der vergangenen Saison noch überraschend Vizemeister geworden war, steht aktuell nur auf Tabellenplatz neun und hat die europäischen Plätze aus den Augen verloren.

Hinzu kamen Dissonanzen zwischen Trainer und Vereinsführung. So hatte Sarri öffentlich an der Kaderzusammenstellung Kritik geübt und unter anderem gemeint, dass die Mannschaft in der Tiefe nicht ausreichend besetzt sei, um die Mehrfachbelastung zu verkraften. Seine Wünsche seien nicht gehört worden. Zur Transferplanung sagte er erst vor wenigen Wochen: "Wenn ich nach Spieler A fragte, ließen sie mich zwischen C und D entscheiden. Es war nicht ich, der auf dem Transfermarkt entschieden hat."

Klose: "Ich würde es machen"

Wer Sarri in Rom beerbt, steht noch nicht fest. Medienberichten zufolge wurde der Verein vom Rücktritt des Coaches am Dienstag überrascht. Neben Igor Tudor (zuletzt Marseille) kursierten zuletzt hauptsächlich Namen wie Raffaele Palladino (Monza), Alberto Gilardino (Genua) oder Sergio Conceicao (Porto), die noch bei einem anderen Klub unter Vertrag stehen.

Bis dahin soll offenbar eine Interimslösung her. Ob Martusciello bis Saisonende in Rom bleibt, geht aus der Mitteilung des Vereins nicht hervor. Als weitere Kandidaten gelten neben Lazios ehemaligem Jugendtrainer Tommaso Rocchi laut Gazzetta dello Sport auch der ehemalige deutsche Nationalstürmer Miroslav Klose. Der 45-Jährige, der von 2011 bis 2016 für den italienischen Klub auflief, hat seit seinem Aus beim SCR Altach im März 2023 keinen Verein mehr trainiert. "Ja natürlich, klar. Ich kann morgen da sein. Ich würde es machen", sagte Klose bei Prime Video am Rande des Achtelfinal-Rückspiels in der Champions League zwischen dem FC Barcelona und der SSC Neapel (3:1).

mib

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