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Saarbrücken gewinnt erstmals Tischtennis-Champions-League

Verlängerungs-Premiere gegen Borussia Düsseldorf

Saarbrücken triumphiert erstmals in der Tischtennis-Champions-League

Reckten zum ersten Mal die Champions-League-Trophäe nach oben: Der 1. FC Saarbrücken.

Reckten zum ersten Mal die Champions-League-Trophäe nach oben: Der 1. FC Saarbrücken. IMAGO/Beautiful Sports

Die Saarländer bezwangen in einem dramatischen Endspiel nach 4:35 Stunden den sechsmaligen Titelträger Borussia Düsseldorf im so genannten "Golden Match", dass erstmals überhaupt in einem Champions-League-Finale zur Anwendung kam, kurz vor Mitternacht mit 2:1 Satzgewinnen.

Die Verlängerungs-Premiere war nötig geworden, weil Saarbrücken zuvor das Rückspiel in Düsseldorf mit 3:2 gewonnen hatte und es damit nach der Hinspiel-Niederlage (2:3) zum Ausgleich (5:5) gekommen war.

Für den entscheidenden zweiten Punkt sorgte Darko Jorgic, der das Düsseldorfer Nachwuchstalent Kay Stumper im Entscheidungssatz mit 11:9 denkbar knapp bezwang. Zuvor hatte Saarbrückens Topspieler Patrick Franziska alle drei Spiele für sich entschieden, darunter auch zwei Fünfsatz-Erfolge gegen Dang Qiu sowie Anton Källberg.

Franziska und Jorgic sorgen für die Verlängerung

Der Schwede war in erneuter Abwesenheit von Europameister Timo Boll, der in beiden Finalspielen wegen anhaltender Rückenbeschwerden nicht antreten konnte, der Schwachpunkt im Düsseldorfer Team, denn er verlor alle fünf Finalspiele.

Der insgesamt siebte Titelgewinn für die Düsseldorfer war schon greifbar nah, als Stumper die Düsseldorfer vor mehr als 1.100 Borussen-Fans im ausverkauften ARAG CenterCourt zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung gebracht hatte. Franziska und Jorgic, die beiden Topspieler der Saarländer, drehten das Spiel und sorgten mit zwei Siegen für die erstmalige Verlängerung.

Patrick Franziska, die Nummer 14 der Weltrangliste, sagte nach der Siegerehrung im Gespräch mit dem kicker:

"Seit ich 2016 nach Saarbrücken gewechselt bin, war es immer mein Traum, diesen großen Titel zu gewinnen. Nach der deutschen Meisterschaft und dem Pokal fehlte in meiner persönlichen Sammlung noch die Champions-League-Trophäe."

"Obwohl wir das Heimspiel knapp verloren hatten, sind wir absolut optimistisch nach Düsseldorf gefahren, auch vor dem Hintergrund, dass die Borussia vor eigenem Publikum nur sehr schwer zu schlagen ist."

"Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass der Erfolg ermöglicht wurde, weil Timo (Boll, d. Red.) bei den Düsseldorfern gefehlt hat. Zudem hatten wir in den entscheidenden Momenten starke Nerven und das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite."

"Wir haben schon so oft gegen die Düsseldorfer verloren, heute konnten wir die Gunst der Stunde für uns nutzen."

"Der Schlüssel zu unserem Erfolg war mein Sieg im zweiten Spiel des Abends gegen Anton Källberg, gegen den ich die beiden ersten Sätze verloren habe. Nach einer Taktikumstellung konnte ich dieses Spiel noch drehen und im fünften Satz mit 6:5 gewinnen. Ohne diesen Erfolg zum zwischenzeitlichen 1:1 hätten wir hier heute glatt mit 0:3 verloren!"

Arno Wester