Tolle Stimmung im Saarbrücker Ludwigspark, bei bestem Fußballwetter feierte eine stattliche Kulisse von 11.450 Zuschauern den 120. Geburtstag des 1. FC Saarbrücken. Im Rahmen des Jubiläums fand das vorletzte Testspiel des Drittligisten gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach statt. Der knapp verpasste Aufstieg am Ende der vergangenen Saison scheint bei den Saarländern verdaut zu sein, die Vorfreude auf die kommende Saison spürbar.
Doch die euphorische Atmosphäre erhielt bereits in der Anfangsphase der Partie zwei dicke Dämpfer. Denn die Fohlen, bei denen Coach Gerardo Seoane mit Hack und Cvancara zwei Neuzugänge in der Startelf beorderte, führten nach gerade einmal zehn Minuten schon mit 2:0. Die beiden Neuen machten dabei gleich auf sich aufmerksam, denn nach einem Hack-Freistoß besorgte Cvancara per Kopf in der 3. Minute die Führung. Und in der 10. Minute narrte Ngoumou auf der rechten Seite die halbe Saarbrücker Defensive und behielt alleine vor FCS-Keeper Schreiber die Nerven.
Saarbrücken hatte einige Zeit am frühen Rückstand zu knabbern, doch dann meldete sich der Drittligist in der Offensive an. In der 18. Minute bot sich Civeja - neben Brünker, Sontheimer, Schreiber und Patrick Schmidt einer von fünf Neuzugängen, denen FCS-Coach Rüdiger Ziehl das Vertrauen geschenkte hatte - eine erste Schusschance. Und drei Minuten später stand Günther-Schmidt nach einem Einwurf relativ blank, doch sein Schuss wurde abgeblockt (21.).
Saarbrücken war im Spiel, und auch die Zuschauer waren da - und plötzlich hatte der Drittligist zwei tolle Chancen zum Anschlusstreffer: Zunächst scheiterte Patrick Schmidt alleine vor Nicolas am VfL-Keeper. Nicolas war auch in der 30. Minute zur Stelle, als er mit einer tollen Parade einen Kopfball von Günther-Schmidt entschärfte.
Brünkers Anschlusstor kommt für tapfere Saarbrücker zu spät
Während Saarbrücken nur mit zwei neuen Akteuren den Rasen betrat, wechselte VfL-Coach Seoane fast komplett durch, lediglich Kapitän Neuhaus sowie Keeper Nicolas kamen wieder aus der Kabine. Die vielen Wechsel hätten die Saarländer fast ausgenutzt, doch Nicolas brachte bei einer Direktabnahme von Patrick Schmidt irgendwie noch ein Körperteil dazwischen (51.).
Saarbrücken blieb auch in der Folgezeit ein ebenbürtiger Gegner und stellte den Bundesligisten weiter vor einige Probleme. Doch auch FCS-Coach Ziehl gab schließlich einigen neuen Akteuren eine Chance, so auch Leihspieler Kwadwo, der sich für einen Vertrag empfehlen will (67.).
So litt der Spielfluss dann doch unter den Wechseln, die Intensität des ersten Durchgangs wurde nicht mehr erreicht. Und auch Chancen waren nun nicht mehr so häufig, entsprangen zudem auch mal dem Zufall: So in der 70. Minute, als sich eine Flanke von Günther-Schmidt gefährlich auf das Gladbacher Tor senkte, letztendlich segelte der Ball aber am linken Pfosten vorbei.
Borges Sanches sorgt für Schrecksekunde
Die Partie nahm sich anschließend eine kleine Auszeit, Saarbrücken ging zwar weiterhin engagiert und konzentriert zu Werke, doch die Gladbacher, die mehrheitlich mit Abwehraufgaben beschäftigt waren, ließen zunächst nur noch wenig zu. Eine Schrecksekunde gab es dann auf Seiten der Borussia: Nach einem Zweikampf an der linken Außenlinie blieb der 19-jährige Borges Sanches mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und fasste sich ans linke Knie. Für den Luxemburger ging es nicht mehr weiter.
Schreiber - Boeder, Zeitz, Uaferro , Gaus - Günther-Schmidt , Sontheimer, Kerber , Civeja - Pat. Schmidt , Brünker
Spielinfo
| Zuschauer | 11.450 |
Doch plötzlich bebte der Ludwigspark - denn eine Kopie des Gladbacher Führungstores brachte den Anschlusstreffer: Neudecker schlug eine Freistoß-Flanke aus nahezu identischer Position, im Strafraum war Brünker zur Stelle und verkürzte per Kopf auf 1:2 (85.). In den letzten Minuten spielte nur noch der 1. FCS, doch der Ausgleich, der durchaus verdient gewesen wäre, wollte nicht mehr fallen.
